Der Hämagglutinationstest in der Candida-Serologie

Zusammenfassung

Der Nachweis von Antikörpern ist bei tiefen Mykosen ebensowenig zuverlässig wie bei oberflächlichen Mykosen. Diese unbefriedigende Erfahrung beruht wohl darauf, daß die in der Routinediagnostik meist angewendete Komplementbindungsreaktion (KBR) zu unempfindlich ist. Auf der Suche nach einer wesentlich empfindlicheren Methode haben einige Autoren, wie Norden (4), Martin (1), Seeliger (7), Pospisil (5) sowie Vogel und Collins (9), den in der Virologie und Bakteriologie weitverbreiteten Hämagglutinationstest auch in der Pilzserologie verwendet. Er hat sich trotz seiner höheren Empfindlichkeit bisher in der Routinediagnostik nicht durchgesetzt, weil man ihm eine erhöhte Unspezifität nachsagt. Im Gegensatz zu dieser Meinung stehen allerdings Befunde von Vogel und Collins (9), die zur Sensibilisierung der Erythrozyten mit Alkohol gefällte Polysaccharide aus Candida albicans benutzten. Die befriedigende Spezifität zeigte sich z. B. darin, daß Saccharomyces-Antikörper zwar mit intakten C. albicans-Zellen, jedoch nicht im Hämagglutinationsversuch reagierten. Ahnliche Beobachtungen machte auch Pospisil (5) bei vergleichenden Untersuchungen an 5 Candida-Arten mit der KBR, der Zellagglutination und dem Hämagglutinationsverfahren. Bei Verwendung eines geeigneten Antigens erweist sich demnach die Hämagglutinationsreaktion nicht nur empfindlicher, sondern auch spezifischer.

Die Untersuchungen sind dankenswerterweise von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt worden.