Die freien Gaskraftwirkungen von Verbrennungsmotoren

Zusammenfassung

Aus Abschn. 5d ist der Tangentialkraft-Verlauf eines Einzeltriebwerkes bekannt. Diese Drehkraft zeigt einen stark ungleichmäßigen Charakter mit Nulldurchgängen in allen Totlagen eines Arbeitsspieles. Durch den Einfluß der oszillierenden Massen werden die Gasdrehkraftspitzen etwras abgebaut. Für eine arbeitsleistende Maschine ist jedoch der Drehmomentenverlauf noch zu ungleichförmig. Man setzt deshalb mehrere Arbeitszylinder zu einem Vollmotor zusammen. Dabei wird man danach streben, neben einem guten Massenausgleich auch einen möglichst gleichförmigen, resultierenden Drehkraftverlauf zu erreichen. Zu diesem Zweck werden die Zündzeitpunkte der einzelnen Zylinder zeitlich so gegeneinander versetzt, daß sie möglichst gleichmäßig über die Grundperiode eines Arbeitsspieles verteilt sind. Die zeitliche Aufeinanderfolge der einzelnen Zylinder, dargestellt durch die Zündfolge, erfordert eine bestimmte zentrische Verteilung der Kröpfungen im Kröpfungsstern. Dabei ist zu beachten, daß beim. Viertakt-Motor die Kurbelwelle innerhalb eines Arbeitsspieles zwei Umdrehungen ausführen muß. Beim Zweitakt-Motor zünden alle Zylinder während einer Umdrehung der Kurbelwelle. Die Kröpfungen — in ihrer zentrischen Anordnung entsprechend dem Kröpfungsstern — durchlaufen innerhalb einer vollen Umdrehung nacheinander die Zylinderachse. In den oberen Totlagen erfolgt die Zündung. Einfacher ergibt sich die Zündfolge dadurch, daß man das System umdreht, d. h. den Kurbelstern festhält und die Zylinderachse entgegen dem Drehsinn rotieren läßt.