Die Klinik der Gonorrhoe des Mannes. Die hämatogenen Komplikationen der Gonorrhoe

Zusammenfassung

Seit dem Jahre 1934, der Drucklegung der Handbuchartikel über die Gonorrhoe, deren Ergänzung diese Zeilen dienen, ist auf dem Gebiete der Trippererkrankung eine große Wandlung eingetreten. Sie wurde durch die Sulfonamid-therapie eingeleitet und durch die Penicillinbehandlung vollendet. Die Gonorrhoe war früher durch ihren langwierigen Verlauf, die Schwierigkeiten und die ungenügende Wirkung der Behandlung, die zahlreichen und oft schwerwiegenden Komplikationen, ein großes menschliches, soziales und ärztliches Problem. Die Promptheit der Wirkung einer oder einiger weniger Penicillininjektionen haben sie zu einer relativ harmlosen Angelegenheit gemacht. Das Bild venerologischer Krankenabteilungen, welche mit Patienten, die an gonorrhoischen Komplikationen oder chronischen Urethritiden litten, angefüllt waren, kennen wir nicht mehr. Die akuten Symptome der männlichen Urethritis gonorrhoica mit ödematös geschwollenem Penis, mit einer röhrenartig verhärteten Urethra, mit blutigem Fluor, mit spastischen Erscheinungen der Harnverhaltung, sind zur Seltenheit geworden. Die Komplikationen, wie Epididymitis, Semivesiculitis, Arthritis, gehören fast zu den medizinischen Raritäten und sind in ihrem Verlauf viel milder, als wir das früher gesehen haben (G. Hopf).