Zusammenfassung
In den Jahren, in denen das Jadassohnsche Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten erschienen ist, war die Gonorrhoe eine weitverbreitete Krankheit, deren Heilung teilweise eine erhebliche Zeit in Anspruch genommen hatte. Die damals übliche örtliche Behandlung mußte mit einem recht großen Unsicherheitsfaktor rechnen, was die Feststellung der Heilung sehr erschwerte. Denn niemals wußte man, ob trotz Verschwindens der Erreger in den Ausscheidungen des Kranken nicht doch in den tieferen Schichten der Schleimhaut, in deren Ausbuchtungen und den darunter gelegenen Lymphgefäßen und Lymphknoten noch Gonokokken vorhanden waren. Um zu vermeiden, daß Rückfälle erst dann in Erscheinung treten, wenn der Kranke aus der Behandlung entlassen ist, hat man sog. Provokationen eingeführt, die nach einer gewissen Pause im Anschluß an die Behandlung durchgeführt werden sollen. Die Provokationsmethoden beruhen auf der Vorstellung, daß der durch bestimmte Reizungen (chemisch, mechanisch, allgemein, d. h. durch spezifische und unspezifische Reizmittel) herbeigeführte Entzündungszustand der Schleimhaut das Hervorquellen etwa noch vorhandener Gonokokken begünstige und dann deren Feststellung ermögliche. Im Anschluß an diese Provokationen hat man eine weitere Nachuntersuchung in gewissen Abständen vorgeschlagen, die beim Manne auf etwa 1 Monat, bei Frauen auf 2–3 Monate (mehrere Nachuntersuchungen während der Menses als physiologische Provokation) sich erstrecken soll.
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© 1963 Springer-Verlag OHG, Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Hämel, J. (1963). Die Feststellung der Heilung der Gonorrhoe. In: Bohnstedt, R.M., et al. Geschlechtskrankheiten. Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten Ergänzungswerk, vol 6 / 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94892-3_10
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