Zusammenfassung
Nachdem J. P. Frank (137) bereits 1794 den Diabetes mellitus vom Diabetes insipidus unterschieden hatte, konnte E. Frank (136) den letzteren im Jahre 1910 auf eine Unterfunktion des Hypophysenhinter- lappens zurückführen. Kurz darauf wurde auch die therapeutische Wirkung von Hypophysenhinterlappenextrakten beim Diabetes insipidus festgestellt. Du Vigneaud u. Mitarb. (471) gelang es schließlich in den Jahren 1953–1955 aus dem Hypophysenhinterlappen die Hormone Adiuretin und Oxytocin zu isolieren und zu synthetisieren. Sie unterscheiden sich chemisch durch zwei verschiedene Aminosäurenreste, so daß heute nicht nur ihre biologische sondern auch chemische Verschiedenheit allgemein anerkannt wird. Hingegen ist das Adiuretin mit dem Vasopressin identisch. Es handelt sich um ein aus acht Aminosäuren zusammengesetztes Peptid, das über die Schwefelbrücke zu einem Ring geschlossen ist (Abb. 10). Da die blutdrucksteigernde Eigenschaft des Hormons im Gegensatz zur antidiuretischen Wirkung nicht eine physiologische Wirkung darstellt, sondern ein zufalliger pharmako- logischer Effekt bei unphysiologischer Überdosierung ist, ist der Ausdruck antidiuretisches Hormon oder Adiuretin vorzuziehen.
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© 1961 Springer-Verlag OHG / Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Siegenthaler, W. (1961). Bedeutung des Adiuretins bei der homöostatischen Regulation der Körperflüssigkeiten unter physiologischen und pathologischen Verhältnissen. In: Klinische Physiologie und Pathologie des Wasser- und Salzhaushaltes mit Besonderer Berücksichtigung der Beziehungen. Pathologie und Klinik in Einzeldarstellungen, vol 9. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94830-5_4
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