Erkrankungen durch ECHO-Viren

Zusammenfassung

Die Forschungsergebnisse des Nobelpreisträgers Enders (9) in der Gewebekultur, die Verbesserung der Gewebekulturtechnik (u. a. 6, 7, 33) und ihre breite Anwendung im Viruslaboratorium führten in den letzten Jahren zur Entdeckung zahlreicher bis dahin unbekannter Viren, von denen einige als sog. ECHO-Viren (2) zusammengefaßt worden sind. Der Zusammenschluß unter der Bezeichnung ECHO, enteric cytopathogenic human orphan, konnte wegen physikalischer und biologischer Ähnlichkeit vorgenommen werden. Diese Viren kommen transitorisch im menschlichen Darmtrakt vor, sie waren cytopathogen für bestimmte Affen- und menschliche Zellen in vitro und nichtpathogen für Versuchstiere. Als „orphan-Waisen“ wurden die Erreger deshalb bezeichnet, weil sie sich von den bekannten Viren unterschieden und eine ätiologische Beziehung zu menschlichen Erkrankungen zunächst vermissen ließen. Bis heute sind schon 28 menschliche Serotypen (2, 3, 11) der ECHO-Viren charakterisiert und klassifiziert, andere noch untypisierte Stämme werden vielerorts bearbeitet.

Aus der Universitäts-Kinderklinik Freiburg i. Br. (Direktor: Prof. Dr. W. KELLER).