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Experimentelle Grundlagen einer Chemotherapie von Virusinfektionen

  • Conference paper
Klinische Probleme der Poliomyelitis und verwandter Viruskrankheiten

Part of the book series: Freiburger Symposion an der Medizinischen Universitäts-Klinik ((FREIBURGER,volume 8))

  • 18 Accesses

Zusammenfassung

Im Hinblick auf den gewaltigen Aufschwung, den die antibakterielle Chemotherapie in den letzten zwei Jahrzehnten genommen hat, müssen wir uns heute fragen: Warum kennen wir bis heute noch keine Antivirus-Chemotherapie, die sich auch nur im entferntesten mit einer antibakteriellen Chemotherapie vergleichen ließe ? Die Frage läßt sich heute etwas besser beantworten, nachdem wir mehr über den Wirkungsmechanismus verschiedener Antibiotica wissen. Bakterien sind Mikroorganismen, die selbständig wachsen können, die ihren eigenen Stoffwechsel besitzen und die sämtliche Enzyme, die sie zu ihrem Wachstum benötigen, in sich tragen. Dieser Stoffwechsel der Bakterien unterscheidet sich nun in vielem wesentlich vom Stoffwechsel des Wirtsorganismus, d. h. des Tieres oder des Menschen. Viele Reaktionen wie z. B. die Glykolyse, die oxydative Phosphorylierung, die Synthese von Aminosäuren usw., verlaufen zwar in sehr ähnlicher Weise, doch besitzen die Bakterien z. B. im Aufbau ihrer Zellwand Strukturen, die im tierischen oder menschlichen Organismus überhaupt nicht vorkommen. Und wir wissen heute, daß viele Antibiotica, wie z. B. das Penicillin und das Cycloserin, gerade hier angreifen, indem sie die Bildung der Zellwand verhindern. Dabei kommt es zu dem, was man in der angelsächsischen Literatur als “unbalanced growth” bezeichnet. Unter diesem unkoordinierten Wachstum versteht man in diesem Fall die Erscheinung, daß das Cytoplasma im Innern des Bacteriums zwar noch weiter wachsen kann, daß aber keine Zellwand mehr gebildet wird. Dadurch kommt es zu einem Bersten des Bacteriums, das nun durch sein eigenes Wachstum zugrunde geht. Auf diese Weise können Antibiotica, die damit ja keine gleichen Reaktionen im tierischen Organismus beeinflussen, in ganz spezifischer Weise wirken, indem sie nur zum Absterben der Bakterien führen, ohne den Wirtsorganismus zu beeinflussen.

Aus den Forschungslaboratorien der CIBA Aktiengesellschaft, Basel, Pharmazeutische Abteilung.

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© 1961 Springer-Verlag OHG. Berlin · Göttingen · Heidelberg

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Staehelin, M. (1961). Experimentelle Grundlagen einer Chemotherapie von Virusinfektionen. In: Wöhler, F., Vivell, O. (eds) Klinische Probleme der Poliomyelitis und verwandter Viruskrankheiten. Freiburger Symposion an der Medizinischen Universitäts-Klinik, vol 8. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94813-8_19

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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