Skip to main content

Die künstliche Selektion nach quantitativen Merkmalen

  • Conference paper
Ergebnisse der Biologie

Part of the book series: Ergebnisse der Biologie / Advances in Biology ((ERGBIOL,volume 24))

  • 33 Accesses

Zusammenfassung

„Die Vererbungserscheinungen haben mit anderen biologischen Erscheinungen gemeinsam, daß sie sich, wegen der Komplexität der ihnen zugrunde liegenden Vorgänge und der daraus resultierenden Variabilität der Manifestation bei verschiedenen Individuen oder Gruppen von Individuen oft nur mittels statistischer oder wahrscheinlichkeitstheoretischer Modelle beschreiben und deuten lassen. Derjenige Teil der Vererbungswissenschaft, der zur Erklärung der Vererbungserscheinungen, statt wie die Cytogenetik auf der Ebene der Zellstrukturen, beim Erscheinungsbild und der Variabilität bestimmter Merkmale bei verwandten Individuen ansetzt und für diese Variabilität Gesetzmäßigkeiten zu finden sucht, ist als statistische Genetik bekannt. Als ersten Vertreter dieser Forschungsrichtung kann man den Begründer der modernen wissenschaftlichen Vererbungslehre, GREGOR MENDEL, selber erwähnen, der um 1886 seine berühmten Studien über Pflanzenhybriden unternahm, als neuere Vertreter ragen die Biometriker und Statistiker Galton, Fisher und Wright hervor. Während sich Mendel hauptsächlich noch mit auf einem einzigen Allelenpaar beruhenden einfachen Merkmalen befaßte, die sich in qualitativen Unterschieden wie Blütenfarbe, Erbsenform und -farbe äußerten, hat sich die Forschung im Laufe der Zeit auch den genetischen Grundlagen von quantitativen Merkmalen wie z. B. der Körpergröße und dem Körpergewicht zugewandt, von denen man annimmt, daß dabei eine große Zahl von Allelenpaaren und meist auch bestimmte Umweltwirkungen beteiligt sind. Inwieweit solche quantitativen Merkmale genetisch und inwieweit sie umweltbedingt sind, kann untersucht werden, indem man eine genügende Anzahl Individuen, die in bestimmter verwandtschaftlicher Beziehung stehen und verschiedenen Umwelten ausgesetzt werden, systematisch untersucht, was seinerseits wiederum nur mit mathematisch-statistischen Hilfsmitteln durch eine zweckmäßige Anlage der Versuche und eine entsprechende statistische Analyse der Ergebnisse möglich ist. Ein solch systematisches Vorgehen, das selbstverständlich nur bei der Züchtung denkbar ist, hat den Zweck, bestimmte statistische Maßzahlen wie etwa die Heritabilität oder den Zuchtwert zu erhalten, die den genetisch bedingten Anteil der Gesamtvariabilität bzw. die genetische Qualität der Nachkommen beschreiben“ (Kaelin 1960).

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  • Fisher, R. A.: The correlation between relatives on the supposition of Mendelian inheritance. Trans, roy. Soc. Edinb. 52, 399–433 (1918).

    Google Scholar 

  • Hogben, L.: Nature and Nurture. London: Allen & Unwin 1939.

    Google Scholar 

  • Johannsen, W.: Elemente der exakten Erblichkeitslehre. Jena: Gustav Fischer (1909).

    Google Scholar 

  • Kaelin, A.: Ungekürztes Referat zu „Statistischen Methoden der Populationsgenetik“ von H. L. Le Roy; vgl. NZZ Nr. 4456, Blatt 7, 14. 12. 1960.

    Google Scholar 

  • Kempthorne, O.: The correlation between relatives in a random mating population. Proc. roy. Soc. (B) 143, 103–113 (1954).

    Article  Google Scholar 

  • Le Roy, H. L.: Der Selektionsindex, ein Hilfsmittel für die künstliche Selektion. Prom. Nr. 2505. ETH Zürich 1955.

    Google Scholar 

  • Le Roy, H. L.: Die Abstammungsbewertung. Z. Tierz. Züchtungsbiol. 71, 328–378 (1958).

    Article  Google Scholar 

  • Le Roy, H. L.: The interpretation of calculated heritability coefficients with regard to gene and environmental effects as well as to genotype-environment interactions, in Biometrical Genetics 107–116. London: Pergamon Press (1960a).

    Google Scholar 

  • Le Roy, H. L: Statistische Methoden der Populationsgenetik. Ein Grundriß für Genetiker, Agronomen und Biomathematiker. Basel: Birkhäuser-Verlag (1960b).

    Google Scholar 

  • Le Roy, H. L: Der Selektionsindex für die künstliche Selektion nach zwei (mehreren) Merkmalen auf der Basis der Eigenleistung, der Vollgeschwister-und der „Halb-geschwister“-Durchschnittsleistung. Biometr. Z. 3, Heft 1 (1961) (im Druck).

    Google Scholar 

  • Linder, A.: Statistische Methoden für Naturwissenschaftler, Mediziner und Ingenieure. Basel: Birkhäuser-Verlag 1960.

    Google Scholar 

  • Lush, J. L.: The genetics of populations, mimeographed. ISC, Ames. Iowa 1948.

    Google Scholar 

  • Menzi, M.: Populationsgenetische Untersuchungen an Leistungserhebungen aus schweizerischen Geflügelzuchtbetrieben im Hinblick auf die Berechnung von Selektionsindices, welche mehrere Leistungsmerkmale und Durchschnittsleistungen kollateraler Verwandter erfassen [in Vorbereitung (1961)].

    Google Scholar 

  • Malécot, G.: Les mathématiques de l’hérédité. Paris: Ed. Masson et Cie. 1948.

    Google Scholar 

  • Weinberg, W.: Über die Vererbungsgesetze beim Mensch. Z. I. A. V. 1, 377–392, 440-460; 2, 276-330 (1908).

    Google Scholar 

  • Weinberg, W.: Weitere Beiträge zur Theorie der Vererbung. Arch. Rass. Ges. Biol. 7, 35–49, 169-173 (1910).

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Editor information

Hansjochem Autrum E. Bünning K. v. Frisch E. Hadorn A. Kühn E. Mayr A. Pirson J. Straub H. Stubbe W. Weidel

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1961 Springer-Verlag oHG. Berlin · Göttingen · Heidelberg

About this paper

Cite this paper

Le Roy, H.L. (1961). Die künstliche Selektion nach quantitativen Merkmalen. In: Autrum, H., et al. Ergebnisse der Biologie. Ergebnisse der Biologie / Advances in Biology, vol 24. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94805-3_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-94805-3_2

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-540-02649-5

  • Online ISBN: 978-3-642-94805-3

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics