Zusammenfassung
Den sog. „metasyphilitischen“ Erkrankungen verdankt das Zentralnervensystem in der Pathologie der Syphilis eine Sonderstellung. Der Begriff Metasyphilis stammt bekanntlich aus der Zeit, als man die Erkenntnis gewann, daß mit den Erkrankungen, welche der syphilitischen Infektion in relativ kurzer Zeit folgen, deren Auswirkungen im Bereiche des Zentralnervensystems nicht erschöpft sind, sondern daß auch die progressive Paralyse und die Tabes mit der Syphilis in irgendeinem ätiologischen Zusammenhange stehen. Abgesehen von der geheimnisvoll langen Dauer der „Inkubation“ zwischen luischer Infektion und dem Ausbruch dieser Erkrankungen schien sich auch deren Wesen in klinischer Beziehung und im anatomischen Bilde so weit von dem zu entfernen, was man sonst als direkte Folge der syphilitischen Infektion anzutreffen gewohnt war, daß man sie als Nachkrankheiten der Syphilis, hervorgerufen durch Toxine, welche nach Ablauf des syphilitischen Prozesses im Organismus zurückgeblieben wären, bewerten zu müssen glaubte.
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Sträussler, E. (1958). Die Syphilis des Zentralnervensystems und die progressive Paralyse (quartäre Syphilis). In: Scholz, W., et al. Nervensystem. Handbuch der Speziellen Pathologischen Anatomie und Histologie, vol 13 / 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94735-3_25
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