Die Bedeutung der Vektorkardiographie für die Funktionsdiagnostik des Herzens

Zusammenfassung

Bei einem Symposion über die Funktionsdiagnostik des Herzens, ein Referat über die Bedeutung der Vektorkardiographie in diesem Zusammenhange zu übernehmen, schien mir zunächst ein sehr großes Wagnis. Vor allem deshalb, weil man bei der Verwendung des Begriffes „Funktionsdiagnostik“ z. B. zunächst an Veränderungen des Elektrokardiogramms während und nach einem Arbeitsversuch denkt, der zur Beurteilung der Herzleistung angestellt wurde. Und gerade die den Veränderungen der Zwischenstücke und T-Zacken entsprechenden vektorkardiographischen Veränderungen sind noch viel weniger eingehend studiert als etwa die Veränderungen der QRS-Vektorschlingen. Hinzu kommt die Tatsache, daß sowohl das Elektro- wie auch das Vektorkardiogramm grundsätzlich mehr über Veränderungen anatomischer bzw. z. T. auch biochemischer Art als über funktionelle Veränderungen im engeren Sinne auszusagen vermag. Der vor einiger Zeit u. a. von Katz in die klinische Elektrokardiographie eingeführte Begriff des „strain”, der vorwiegend pathophysiologische bzw. funktionelle Veränderungen umfaßt, konnte sich in der Elektrokardiographie nicht recht einbürgern (8). Die meisten Autoren sind der Ansicht, daß es nicht so sehr die „Überanstrengung“ als die Hypertrophie ist, die derartige Veränderungen des Elektrokardiogramms hervorruft.

Aus der I. Medizin. Univ.-Klinik Wien (Vorstand Prof. Dr. E. Lauda).