Zusammenfassung
Im Gegensatz zum physiologisch geregelten Vorgang der Transpiration pflegt man die „freie“ Verdunstung als Evaporation zu bezeichnen (von vapor = Wasserdampf; evaporare = Entweichen von Wasserdampf). Was man dabei unter „freier“ Verdunstung verstehen soll, ist im Schrifttum noch nicht einheitlich festgelegt: Der Pflanzenphysiologe sucht in erster Linie ein Bezugssystem, welches den Transpirationswiderstand seiner Objekte erkennen läßt, und setzt daher voraus, daß sein Vergleichskörper möglichst ungehemmt verdunsten kann, d. h. seine Oberfläche dauernd wassergesättigt ist und bleibt und damit dauernd den seiner Temperatur entsprechenden Sättigungsdruck aufweist. Der Meteorologe, Klimatologe und Geograph dagegen versteht unter Evaporation zunächst einmal rein beschreibend die tatsächliche Verdunstung ± großer Teile der Erdoberfläche. Soweit diese Flächen Pflanzen tragen, geht auch deren geregelte Transpiration in den Gesamtvorgang mit ein, weshalb neuerdings auch Meteorologen gerne von Evapotranspiration sprechen (Thornthwaite).
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Huber, B. (1956). Die Evaporation. In: Adriani, M.J., et al. Pflanze und Wasser / Water Relations of Plants. Handbuch der Pflanzenphysiologie / Encyclopedia of Plant Physiology, vol 3. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94678-3_16
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