Zusammenfassung
Die Anatomie des Lungengewebes, insbesondere die der Lungenmuskulatur, ist bis heute noch nicht vollkommen klar gelegt. Während die Existenz der Bronchial und Bronchiolenmuskulatur an sich unbestritten ist (Macklin), stehen Feinbau, Verteilung und vor allem die Funktion der sog. glatten paren- chymalen Lungenmuskulatur im Brennpunkt der Diskussion. BereitsReiss —Eisen (1822) undMoleschott (1845) berichteten auf Grund von Untersuchungen an Zupfpräparaten — die Methode wurde gelegentlich einer scharfen Kritik unterzogen — über Muskelzüge im Lungengewebe selbst. Ein nachhaltigerer Erfolg war einer Studie vonBaltisberger beschieden, der an der frisch fixierten Lunge eines hingerichteten 25jährigen Mannes Muskelbündel im Parenchym (Alveolargänge) im interstitiellen Bindegewebe und in der Pleura pulmonalis nachwies.Luisada übernahm die Konzeption vonBaltisberger bedingungslos, v.Moellendorff hingegen hält die Muskulatur des interlobulären Gewebes und der Pleura pulmonalis für quantitativ so wenig entwickelt, daß ihr jedenfalls im Hinblick auf die Funktion keine Bedeutung zukommen soll (Behrens sen). Noch sehr viel unklarer sind Aufbau und geometrische Anordnung jener Muskulatur, die möglicherweise die Alveolargänge umgibt.
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Löffler, W. (1956). Die Lunge als myo-elastisches System. In: Brunner, A., et al. Erkrankungen der Atmungsorgane. Handbuch der Inneren Medizin, vol 4 / 0. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94674-5_9
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