Mineralstoffwechsel

Zusammenfassung

1954 wurde von der Society for Experimental Biology eine Tagung über aktive Aufnahme und Abgabe von Stoffen bei Pflanzen und Tieren abgehalten. Der Bericht darüber (Soc. Exper. Bot.) enthält 27 Vorträge; fünf von diesen behandeln speziell Verhältnisse in Pflanzen; sie werden im folgenden besonders besprochen. In einem haben Steward U. Miller wiederholt die Ansicht vertreten, daß die Ionenaufnahme mit Wachstum und Proteinsynthese verbunden ist. Sie stützen sich dabei auf Versuche mit Gewebekulturen, in denen hohe Zellteilungsgeschwindigkeit mit Erhöhung der Atmung und der Ionenaufnahme verbunden ist. Dabei sinkt aber die Salzkonzentration in den Geweben. Die Speicherung steigt, wenn die Zellteilungen aufhören. Es fällt schwer, daraus Schlüsse auf Einzelheiten des Ionenaufnahmemechanismus zu ziehen. Ähnliche Befunde werden von Hanson u. Bonner ganz verschieden gedeutet. Sie haben, ebenfalls mit isolierten Geweben, gezeigt, daß 2,4-D Wachstum und Rubidiumaufnahme hervorrufen kann; sie erklären aber den Einfluß auf die Ionenaufnahme als eine Folge der Volumenzunahme der Gewebe. Das ist ein Gesichtspunkt, der in diesem Zusammenhang wohl immer berücksichtigt werden muß. — Von einer gewissen prinzipiellen Bedeutung ist der Nachweis von Thorne, daß N, K und P, auf Blätter gespritzt, durch diese bis zu 60% aufgenommen werden. Die Leistung der Blätter ist aber in dieser Hinsicht im Vergleich mit der der Wurzel sehr gering. Mit Spurenelementen verhält es sich bisweilen bekanntlich umgekehrt. Die entgegengesetzte Erscheinung, eine Salzabgabe seitens der Blätter, wird im Abschnitt 5 behandelt.