Die Pathophysiologie der postcoenalen Beschwerden (Dumping-Syndrom) bei magenresezierten Geschwürkranken

Zusammenfassung

In zunehmendem Maße gewinnen bestimmte Beschwerden, die bei Magenresezierten als Operationsfolge zu beobachten sind, allgemeines Interesse. Als neues medizinisches Schlagwort wurde die Bezeichnung „Dumping-Syndrom“ eingeführt, die lediglich eine Übersetzung für den deutschen Begriff der Sturzentleerung darstellen dürfte. Weitere neu eingeführte Bezeichnungen für ähnliche oder gleichartige Beschwerden sind das Syndrom der zu- und abführenden Schlinge. Alle diese Benennungen haben gemeinsam, daß sie solche Beschwerden von Magenresezierten kennzeichnen, die in Abhängigkeit von der Nahrungsaufnahme, also postcoenal, postprandial oder postcibal aufzutreten pflegen (cena oder coena = die Mahlzeit, das Essen; prandium = das Spätfrühstück oder die Vormahlzeit, im Gegensatz zur Hauptmahlzeit coena; ciba = die Speise; alle daraus abgeleiteten Adjektiva werden aber — auf dem Umweg über englischen bzw. amerikanischen Sprachgebrauch — synonym benutzt). Die Theorien und Hypothesen, die diese Beschwerden zu erklären versuchen, sind zahlreich und oft voller Widersprüche untereinander und in sich. Es schien deshalb eine notwendige Aufgabe zu sein, aus einer Sichtung der Literatur heraus einen Überblick zu gewinnen. Dieser Versuch ist, gestützt auf die eigenen Erfahrungen an Magenresezierten, die teils an unserer Klinik, teils anderwärts operiert wurden, im folgenden unternommen.

Aus der Chirurgischen Klinik der Freien Universität Berlin (Direktor: Prof. Dr. F. Linder).