Der heutige Stand der Elektrokymographie

Zusammenfassung

Der Wunsch, mittels der Röntgenstrahlen nicht nur die Größe und Form des Herzens, sondern auch die Herzbewegung und deren krankhafte Störungen analysieren zu können, ist schon recht alt. Er gründet sich auf den Eindruck, daß die auf dem Leuchtschirm sichtbare Herzpulsation für eine unmittelbare optische Analyse zu rasch abläuft; jeder Untersucher kann dies bestätigen, der z. B. versucht, Vorhofs- und Kammerbewegung in ihrer zeitlichen Beziehung näher zu verfolgen. Die Geschichte der röntgenologischen Registrierversuche der Herzbewegung reicht bis zu Gött und Rosenthal (1912) zurück und hat mit der Elektrokymographie jetzt einen gewissen Abschluß gefunden. Die Entwicklung der Einschlitz- und Mehrschlitzkymographie bis zur heute allgemein üblichen Flächenkymographie (Pl. Stumpf) kann als bekannt vorausgesetzt werden. Das Flächenkymogramm stellt im wesentlichen ein Verfahren dar, die Herzrandbewegung röntgenologisch festzuhalten; dabei ist die Analyse der pulsatorischen Dichte- bzw. Volumenschwankungen einzelner Herzabschnitte (Densographie) von nur untergeordneter Bedeutung. Der Nachteil des Flächenkymogramms besteht darin, daß die Bewegungszacken am Herzrand relativ klein, räumlich wie zeitlich zu eng begrenzt sind, als daß eine sichere synoptische Zuordnung der Zackenabschnitte immer möglich wäre. Dies aber ist die Voraussetzung dafür, die pulsatorische Formänderung von den Sekundärfaktoren der Herzbewegung, der Rotation und Pendelung, abzutrennen.

Aus der Röntgenabteilung (Leiter: Prof. Dr. R. Haubrich) der Medizinischen Klinik der Universität Bonn (Direktor: Prof. Dr. P. Martini).