Klinische und experimentelle Untersuchungen zur Proteolyse des operierten Magens

Zusammenfassung

Die Anregung zu den folgenden Untersuchungen gaben Beobachtungen bei der klinischen und röntgenologischen Nachuntersuchung von 130 Magenoperierten (Patienten mit Gastro-Enterostomie = GE und Magenresektionen nach den Methoden Billroth I und II = B I und B II), deren Operation 2–15 Jahre zurücklag. Bei diesen Nachuntersuchungen (207) fielen uns u. a. besonders folgende bemerkenswerte Tatsachen auf:

• 1. viele Magenoperierte hatten während der langen Hungerperiode der Jahre 1945–1948 durchschnittlich keine größeren Gewichtsverluste als nichtoperierte „gesunde“ Personen;

• 2. sie wiesen keine schwerwiegenderen Folgen der Eiweißmangelernährung jener Jahre auf als gesunde: Infektionsbereitschaft, Anämien, Nachlassen der körperlichen, geistigen und seelischen Leistungsfähigkeiten;

• 3. sie nahmen nach Einsetzen besserer Ernährungsverhältnisse genau so schnell wie Gesunde an Gewicht und Leistungsfähigkeit zu;

• 4. wir konnten Patienten mit einer mehr als 10 Jahre bestehenden Pylorusstenose beobachten und untersuchen, die nicht nur lebensfähig waren, sondern z. T. noch eine erstaunliche Energie und Leistungsfähigkeit hatten.

Aus der Chirurgischen Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf (Direktor: Prof. Dr. Lezius†).