Schädigungen durch Erschütterungen und Vibrationen

Zusammenfassung

Das Auftreten krankhafter Schäden des Organismus bzw. seiner Gliedmaßen durch Erschütterungen ist seit der Einführung der Preßluftwerkzeuge bekannt (geschichtliche Daten über die Entwicklung und Verbreitung der Preßluftwerkzeuge s. Laarmann 1944 und Hagen 1947). Man versteht unter Preßluft-werkzeugen alle tragbaren, mit Preßluft betriebenen Arbeitswerkzeuge, wobei die in der Preßluft aufgespeicherte Energie derart ausgenutzt wird, daß es zu einer geradlinigen Schlag- bzw. Druckwirkung oder zu einer infolge Drehbewegungen eintretenden Bohrwirkung des Werkzeuges kommt. Mit Preßluft werden außerdem Sandstrahlgebläse, Spritz- und Anstrichmaschinen usw. betrieben. Arbeitsmedizinisches und sozialhygienisches Interesse haben lediglich die Schlagwerkzeuge, da nur bei dieser Kategorie von Druckluftwerkzeugen nach längerem Gebrauch infolge der Erschütterungen ernsthaftere Gesundheitsstörungen auftreten können. Man unterscheidet hierbei in der Hauptsache: Abbau-, Bohr-, Meißel-, Stemm-, Spaten- und Stampfhämmer. Das Prinzip dieser Geräte beruht darauf, daß in einem Zylinder ein massiver Kolben dadurch geradlinig hin- und herbewegt wird, daß die auf etwa 4 atü verdichtete Preßluft infolge einer Steuervorrichtung abwechselnd auf die Ober- oder Unterfläche des Kolbens drückt. Der Kolben schlägt dabei auf einen Bolzen, der seinerseits die Schlagkraft des Kolbens auf das den Werkstoff bearbeitende Spitzeisen überträgt. Die Schlagkraft eines modernen Abbauhammers beträgt 0,75–1,2 PS.