Entwicklungsphysiologie

Zusammenfassung

Es wurde versucht, so weit wie mÖglich das gesamte Gebiet der Entwicklungsphysiologie zu erfassen (mit Ausnahme der Physiologie der Fortpflanzung und Sexualität, die in Zukunft gesondert besprochen werden sollen); doch mußten einige Ausnahmen gemacht werden, nämlich dort, wo die Zahl der vorliegenden Arbeiten zu klein war, um eine Besprechung sinnvoll zu machen, dort, wo die Richtung und Bedeutung der Arbeit noch nicht genau genug zu übersehen ist, und dort, wo Ansichten und Schlußfolgerungen verschiedener Autoren einander widersprechen und das vorhandene Tatsachenmaterial eine Entscheidung noch nicht zuläßt, so daß eine Besprechung eher verwirrend als klärend wirken kÖnnte. Die Einteilung des Stoffes wurde in Anbetracht der geringeren Zahl der zu besprechenden Arbeiten vereinfacht; es wurde in Kauf genommen, daß gelegentlich Dinge zusammen abgehandelt werden, die in keinem inneren Zusammenhang stehen. Doch wird die Einteilung ohnehin noch lange Zeit weitgehend eine Sache der persÖnlichen Auffassung sein. — Hingewiesen sei auf die neue Auflage von Bünnings „Entwicklungsphysiologie“ [1953, Bünning (2)]. Auch wenn man in verschiedenen Punkten die Meinung des Verf. nicht teilen mag, wird einem die überlegene Art der Darstellung, die niemals bloß Tatsachen aneinanderreiht, sondern sie grÖßeren Gesichtspunkten einordnet und dabei oft genug überraschende, nicht ohne weiteres offensichtliche Zusammenhänge aufdeckt, imponieren. Das Buch ist, bei unveränderter Grundeinteilung, überall auf den neuesten Stand gebracht (was in einer Vermehrung des Umfanges um etwa 100 Seiten und der Zahl der Abbildungen um etwa 75 zum Ausdruck kommt), und es macht eigentlich die Abfassung eines neuen Jahresberichts über die Entwicklungsphysiologie zu einer etwas überflüssigen Aufgabe. Hinzuweisen ist ferner auf einen von der American Society of Plant Physiologists herausgegebenen Sammelband „Growth and Differentiation in Plants“ (Loomis), der 18 allgemeinere wie speziellere Beiträge aus dem Gesamtgebiet enthält, darunter über Differenzierung, Ruhezustände, Photoperiodismus und Vernalisation, Korrelationen und Hormonwirkungen, u. a. m. Leider hat der Druck der Beiträge, die ursprünglich als Vorträge auf einem „Symposion“ gehalten wurden, mehr als zwei Jahre gedauert, so daß manche der Ausführungen, wenn auch nicht gerade falsch, so doch durch die Entwicklung schon überholt sind. Ein Buch von Crocker U. Barton behandelt unter dem Titel „Samenphysiologie“ so bunt zusammengewürfelte Dinge wie Anatomie, Entwicklung, Atmung, Ruhezustände, Keimung und sogar Vernalisation. Irgendwelche übergeordnete Gesichtspunkte sind nicht zu erkennen; aber als Literaturzusammenfassung wird das Buch in manchen Fällen von Nutzen sein.