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Politische Parteien, eine vergleichende Darstellung ihrer Entwicklung in Europa

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Der Verfassungsstaat der Neuzeit

Part of the book series: Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft ((ENZYKLOP.STAAT))

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Zusammenfassung

Ein Überblick über die parteipolitische Entwicklung in Europa, eine vergleichende Analyse also der liberalen, sozialistischen, katholischen und schließlich auch kommunistischen und faschistischen Parteien, belegt zur Genüge die allgemeinen Feststellungen des vorangegangenen Kapitels. Ein vollständiges Bild dieser Entwicklung zu entwerfen, wäre jedoch nur im Rahmen einer erschöpfenden Geschichte Europas während der letzten hundert Jahre möglich. Neuere historische Untersuchungen haben reichhaltiges Material und einige glänzende Analysen geliefert. Keine allgemeine Behandlung des Stoffes vermöchte so wertvolle Einblicke zu vermitteln, wie sie das sorgfältige Studium des Werkes von E. L. Woodward, The Age of Reform, 1850 bis 1870, oder das Buch von R. C. K. Ensor, England, 1870–1914, gewährt1. Dennoch erscheint es angebracht, gestützt auf eine systematische Analyse, hier einen kurzgefaßten Überblick über die wichtigsten Phasen zu geben. Dabei erfahren die konservativen Parteien keine gesonderte Betrachtung, trotz der wichtigen Rolle, die sie stets gespielt haben. Sie sollen aber überall berücksichtigt werden, wo sich Gelegenheit dazu bietet. Der Konservatismus weist in den einzelnen Ländern und zu verschiedenen Zeiten die unterschiedlichsten Formen auf; denn er geht definitionsgemäß auf die Erhaltung der bestehenden Ordnung aus.

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Hinweise und Anmerkungen

  1. E. L. Woodward, Age of Reform (1938) und R. C. K. Ensor, England, 1870–1914 (1936). Über England siehe wiederum Trevelyan, op. cit., und M. H. Woods, A History of the Tory Party in the Seventeenth and Eighteenth Centuries (1924) (insbesondere das Kapitel über diese Partei im 19. und 20. Jahrhundert), sowie F. J. C. Hearnshaw, Conservatism in England (1933). Siehe auch Karl Mannheim, „Das Konservative Denken“, Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, Bd. 57, S. 90 ff. Über die Ausbreitung des Liberalismus vgl. Harold Laski, The Rise of Liberalism (2nd ed. 1925).

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  2. Siehe hierzu das Lebenswerk von L. T. Hobhouse, namentlich sein Buch Liberalism (1911). Dieser war sich mehr als jeder andere klar darüber, welches Problem der Sozialismus aufwirft. Für Amerika besitzen eine ähnliche Bedeutung die neuen Schriften von Charles Merriam, insbesondere The Role of Politics in Social Change (1936). Siehe Lorenz von Stein, Geschichte der sozialen Bewegung in Frankreich von 1879 bis auf unsere Tage, 3 Bände (Neuaufl. 1921). Die erste Ausgabe dieses bemerkenswerten Buches erschien im Jahre 1850. Lange Zeit hindurch war die Frage umstritten, ob Karl Marx seine Klassenlehre Lorenz von Stein entlehnt habe. Obgleich dies nun auf Grund schlüssiger Beweise als unwahrscheinlich gilt, ist die Ähnlichkeit doch auffallend. Siehe auch Charles Trevelyan, From Liberalism to Labor (1921), ein aufschlußreicher persönlicher Bericht. Vgl. ferner Arthur Rosenbergs historische Untersuchung Democracy and Socialism (1939), passim, sowie Guido de Ruggiero, The History of European Liberalism (1927), namentlich Parts I, III–IV.

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  3. Über Mirabeau und Siéyès siehe G. G. van Deusen, Siéyès: His Life and His Nationalsm (1932), pp. 74 ff. und Siéyès, Qu’est-ce-que le Tiers État ? (1788). Nirgends ist die Lehre vom integralen Nationalismus des Bürgers mit größerem Nachdruck formuliert worden. Was Napoleon angeht, so vgl. die Arbeit von Hans E. Friedrich, Napoleon I., Idee und Staat (1935). Über die Außenpolitik Ludwigs XVIII. siehe Frederick B. Artz, Reaction and Revolution, 1814 bis 1832 (1934), pp. 126 ff. und die dort aufgeführte Literatur. Den Einfluß der französischen Vergangenheit auf die Gegenwart schildert mit großem Geschick C. J. H. Hayes, France — A Nation of Patriots (1930), insbesondere Chs. I–V. Über England vgl. Trevelyan op. cit., ferner Josef Redlich, Recht und Technik des englischen Parlamentarismus (1905), sowie J. L. Garvin, The Life of Joseph Chamberlain (1932–1934), Vol. II, Chs. XXX–XXXIII, XXXIX–XLI, XLIV bis XLV. Siehe auch R. B. Haldane, Autobiography (1929), Ch. VI und Sir Edward Grey, Twenty-five Years (1925), Vol. I, pp. 60 ff. Eine weitere Quelle von größter Wichtigkeit ist das Werk von G. E. Buckle und W. F. Monypenny, The Life of Benjamin Disraeli, Lord Beaconsfield (1910–1920). Kein anderer Staatsmann zeigt jedoch so deutlich die Verwandtschaft zwischen Liberalismus und Imperialismus wie Lord Palmerston, dessen Biographie von Anthony Ashley (1879) beim Studium dieser Frage keinesfalls fehlen darf.

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  4. Hierzu und zum folgenden Abschnitt (sowie zur gesamten Frage des Liberalismus) siehe das Werk von Guido de Ruggiero, op. cit. Eine wirklich gute Geschichte des deutschen Liberalismus ist nie geschrieben worden, aber Friedrich Meinecke und seine Schule haben wichtige Beiträge zu einer solchen Geschichte geleistet. Ja, Meineckes Schrift Weltbürgertum und Nationalstaat (7. Aufl. 1928), stellt im Hinblick auf das im Text behandelte Problem nahezu eine derartige Geschichte dar. Siehe auch Veit Valentin, Geschichte der Deutschen Revolution 1848/49 (1934), namentlich Bd. I, S. 1 ff. und 297 ff. Über Stresemann vgl. Stresemann, Ein Vermächtnis (1932), 3 Bände, herausgegeben von H. Bernhard, über Cavour siehe W. R. Thayer, The Life and Times of Cavour (1911). Vgl. ferner G. M. Trevelyan, Garibaldi and the Thousand (1909) und Garibaldi and the Making of Italy (1911). Über Mazzini siehe Gaetano Salvemini, Mazzini (4th ed. 1925); eine Studie über diesen Führer im Lichte der Probleme, die Faschismus und Nationalsozialismus aufgeworfen haben, wäre höchst wünschenswert. Siehe auch O. Vossler, Mazzini’s politisches Denken und Wollen (1927).

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  5. Siehe das oben erwähnte Werk von Mehring sowie Michels, op. cit. Eine interessante Spezialuntersuchung ist die Arbeit von Eckart Kehr, Schlachtflottenbau und Parteipolitik, 1894–1901 (1930). Siehe auch das von Werner Sombart zusammengetragene Material in Grundlagen und Kritik des Sozialismus (1919), 2 Bände. Über Lasalle siehe das Werk von H. Oncken, Lasalle: Eine politische Biographie (3. Aufl. 1920). Die Pariser Kommune ist dargestellt worden von Edward S. Mason, The Paris Commune (1930). Es gibt eine umfangreiche sozialistische Literatur zu diesem Thema, über die die Studie von Mason einen Überblick bietet. Die ausführlichen Schriften von Alexander Zévaès über die Geschichte des französischen Sozialismus und die sozialistische Partei Frankreichs entbehren der Klarheit. Den besten Einblick hat der Verfasser durch die gesammelten Aufsätze und Reden von Jean Jaurès gewonnen, die unter dem Titel, Oeuvres de Jean Jaurès (1931) veröffentlicht sind. Natürlich enthält auch das an früherer Stelle erwähnte Werk von H. Soltau eine Darstellung dieser Ereignisse. Über Jules Guesde siehe A. Zévaès, Jules Guesde (1929) und D. J. Saposs, The Labor Movement in Post-War France (1931). Zum Kampf zwischen Bismarck und den Sozialisten siehe für den sozialistischen Standpunkt Mehring, op. cit., für eine allgemeinere Betrachtungsweise Johannes Ziekursch, Politische Geschichte des neuen deutschen Kaiserreichs (1927), Bd. II, S. 323 ff. und A. Wahl, Deutsche Geschichte, 1871–1914 (1926), Bd. I, S. 479 ff. Zur Geschichte der britischen Arbeiterpartei siehe Sidney and Beatrice Webb, The History of Trade Unionism (1920), sowie die ausgezeichnete Monographie von William P. Maddox, The British Labour Party in Foreign Affairs (1934), insbesondere pp. 24 ff. Über den Einfluß der sog. Midlothian Campaign vgl. den Aufsatz von Eugene P. Chase, „Parliamentary Control of Foreign Policy in Great Britain“ in APSR, Vol. XXV (1931), pp. 861 ff. Zu verweisen ist auch auf Egon Wertheimer, Portrait of the Lahor Party (1930), und William Stewart, J. Keir Hardie: A Biography (1921). Im Zusammenhang damit vgl. man auch J. M. Gaus, Great Britain — A Study in Civic Loyalty (1929).

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  6. Zu diesem Gegenstand vgl. die ausgezeichnete Monographie von Merle Fainsod, International Socialism and the World War (1935). Viel interessantes Material ist enthalten in Lloyd Georges Buch Mein Anteil am Weltkrieg, Kriegsmemoiren.

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  7. Zur Deutschen „Revolution“ siehe A. Rosenberg, Die Entstehung der deutschen Republik, 1871–1918 (1928). In welcher Sackgasse sich die deutschen Sozialistenführer im Jahre 1919 befanden, zeigen am besten zwei kurze Untersuchungen jener Zeit: Graf U. Brockdorff-Rantzau, Deutschlands auswärtige Politik (1919), und Friedrich Lenz, Staat und Marxismus (1921). Aufsätze, in denen sich die Unzufriedenheit der jüngeren Elemente unter den Sozialisten äußerte, gaben den Anstoß zur Bildung einer als Jungsozialisten bekannten Gruppe. Ihre Zeitschrift, Der Jungsozialist, läßt die verschiedenen Aspekte dieses Kampfes erkennen. Eine Erörterung der in Österreich gemachten Erfahrungen gibt J. D. Gregory, Dollfuß and His Times (1935).

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  8. Die Bemerkung von Asquith findet sich in HCD, Vol. CLXIX, p. 860; das nächste Zitat vgl. ebenda, Vol. CLXXVI, p. 3066. Die Stelle der Baldwin- Rede, auf die Bezug genommen ist, findet man ebenda, Vol. CCXIX, pp. 62–63. Die Debatte über Unemployment Insurance Bill No. 3 ist enthalten in HCD, Vol. CCLV, July 18–31, 1931.

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  9. Die Politik des Front Populaire ist heftig angegriffen worden, da Journalisten und Politiker einen Sündenbock suchten, der für die militärische Niederlage verantwortlich gemacht werden konnte. Ein gerechtes Urteil fällt D. W. Brogan, The Development of Modern France (1940), pp. 669 ff. Siehe auch Alexander Werth, Which Way France ? und des Verfassers Aufsatz, „Paul Reynaud“ in The Atlantic Monthly, September 1939. Wichtig ist auch die Übersicht von Léon Jouhaux, C.G.T. (Confédération Générale du Travail) 1937.

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  10. Zum Problem der katholischen Parteien gibt es eine beträchtliche Spezialliteratur, doch keinerlei umfassende Darstellung. Für Deutschland haben wir das Werk von Karl Bachem, Vorgeschichte, Geschichte und Politik der deutschen Zentrumspartei (1927–1932). Zu den päpstlichen Enzykliken siehe Les Documents Pontificaux sur la Démocratie et la Société Moderne (mit einer Einleitung und Anmerkungen von Georges Michon, 1928). Über die Gruppe der Action Française vgl. die Monographien von Madame Charlotte Muret, French Royalist Doctrines since the Revolution (1933) und die nur im Manuskript vorliegende Arbeit von F. M. Watkins, The Political Theory of the Action Française (1930) (in der Harvard University Library).

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  11. Was Deutschland angeht, so vgl. Bachem, op. cit. sowie Ludwig Bergsträsser, Der Politische Katholizismus (1921–1923). Über die deutsche verfassunggebende Versammlung siehe Friedrich Meinecke, Radowitz und die Deutsche Revolution (1913). Zur Vatikanfrage vgl. R. de Cesare, Roma e lo Stato del Papa dal Ritorno di Pio Nono al 20 Settembre (1907); J. Bernhart, The Vatican as a World Power (1939); Carl Eckhardt, The Papacy and World Affairs (1937). Es gibt auch eine besondere Monographie über die durch die Machtergreifung Hitlers aufgeworfenen Probleme von George Shuster, Like a Mighty Army, Hitler vs. Established Religion (1935). Den katholischen Standpunkt im Kulturkampf siehe bei Bachem, op. cit. Vol. III, pp. 193 ff.; die protestantische Auffassung wird dargelegt im größten Teil der Literatur über Bismarck, die in Deutschland erschienen ist. Einen brauchbaren Überblick gibt Robert C. Binkley, Realism and Nationalism, 1852–1871 (1935), pp. 312 ff. Über den schweizerischen Katholizismus siehe Robert C. Brooks, Civic Training in Switzerland (1930), Ch. III und E. Fueter, Die Schweiz seit 1848 (1928), S. 23 ff. In bezug auf Belgien vgl. Thomas H. Reed, Government and Politics of Belgium (1928), p. 41. Für Holland siehe A. C. Hoff u. a., Onze Politieke Partijen (1918) und das geschichtliche Standardwerk von P. J. Blok. Für Österreich vergleiche man die oben unter Anm. 7 aufgeführte Literatur.

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  12. Die Essays in Nationalism (1926) von C. J. H. Hayes schildern den Konflikt. Über die Entwicklung des Nationalsozialismus unterrichtet am besten das Werk von K. Heiden, A History of National Socialism (2nd ed. 1936). Von deutschen Untersuchungen sind vornehmlich zu nennen die beiden Werke von Hermann Rauschning, Die Revolution des Nihilismus (1938) und The Redemption of Democracy (1941). Einen Überblick über das einschlägige Schrifttum hat Taylor Cole gegeben in „Current Appraisals of German National Socialism“, Journal of Politics, Vol. I, No. 2 (1939), und früher schon Hajo Holborn, „National Socialism in Germany: A Short Bibliography“ in International Affairs, Vol. XIII (1934), pp. 93 ff.

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Friedrich, C.J. (1953). Politische Parteien, eine vergleichende Darstellung ihrer Entwicklung in Europa. In: Der Verfassungsstaat der Neuzeit. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94600-4_21

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