Die Grundlagen der Fortpflanzungsvorgänge

Zusammenfassung

Die Körperformen des weiblichen und männlichen Kindes sind nicht vollkommen gleich, nicht einmal unmittelbar nach der Geburt. So ist z. B. der Kopf des neugeborenen Knaben relativ größer, während beim Mädchen das Becken breiter und niedriger ist. Deutlich sichtbar wird der Geschlechtsunterschied aber erst in der Pubertät. Der Beginn der Geschlechtsreife fällt mit dem Zeitpunkt zusammen, in dem im Eierstock, der bis dahin im Ruhezustand war, das erste Ei heranreift. Von da an wiederholt sich dieser Prozeß in gewissen Zeitabständen etwa 33 Jahre lang. Im Eierstock des neugeborenen Mädchens sind nach der Meinung mancher Autoren 100000, nach anderen Ansichten sogar 400000 Primordialfollikel (Folliculus primarius seu primordialis) vorhanden, die je eine von einer einreihigen Epithelschicht umgebene Eizelle enthalten. Während der weiteren Entwicklung vermehren sich die das Ei umgebenden Zellen (Granulosazellen) und werden mehrschichtig (reifender Follikel) (Abb. 43). Die Granulosazellen sind von einer gut abgegrenzten Kapsel (Theca folliculi) umhüllt, die sich in der weiteren Entwicklung noch mehr differenziert und eine äußere, grobfaserige, gefäßführende Theca externa, eine großzellige, netzartig angeordnete Theca interna und eine kleinzellige Grenzschicht, die Theca intima bildet. Im Weiterverlauf der Entwicklung vermehren sich die Granulosazellen ebenfalls stärker.