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Entwicklungsgeschichte und Fortpflanzung

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Fortschritte der Botanik

Part of the book series: Fortschritte der Botanik ((BOTANY,volume 12))

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Zusammenfassung

Bei niederen und höheren Pflanzen und Tieren findet sich wiederholt die Erscheinung, daß die Ebenen nacheinanderfolgender Zellteilungen und damit auch die Scheidewände senkrecht aufeinander stehen. Verschiedene Ursachen sind hierfür verantwortlich gemacht worden. Einen neuen Versuch zur Abklärung dieses Problems unternimmt E. Vogl (1946), indem sie Teilungsrhythmus und Wandbildung bei der Bildung von Pollentetraden aus Mutterzellen zahlreicher Pflanzen untersucht und mit entsprechenden Teilungsmechanismen der einfachen Blaualge Chroococcus turgidus vergleicht. Bei den Sporenmutterzellen findet Wandbildung ohne, bei der Zellteilung von Chroococcus mit nachfolgendem Größenwachstum statt. Im ersteren Fall ergibt sich die Wandbildung zwangsläufig aus der Stellung der Kernspindeln, zu denen sich die Scheidewände immer senkrecht einstellen. Die Stellung der Spindeln aber unterliegt einer großen Variabilität. So können z. B. die homoeotypischen Spindeln parallel zueinander in derselben Ebene oder gekreuzt in verschiedenen Ebenen oder schief zueinander in einer Ebene oder schließlich schief in verschiedenen Ebenen liegen. Wie die Befunde nun zeigen, ergibt sich als Regel, daß sich die heterotypischen und homoeotypischen Spindeln mit ihrer Längsachse in die Richtung der jeweils größten Längenstreckung, d. h. der längsten Achse der Zelle, einstellen. Die sog. Quadrantenstellung, der häufigste Fall der Zellenlage, ergibt sich daraus, daß die homoeotypischen Spindeln parallel zueinander und zur ersten Scheidewand und demgemäß in einer Ebene liegen. Die Scheidewände aufeinanderfolgender Teilungen stehen dann senkrecht aufeinander. Diese Anordnung findet sich in der Regel dort, wo die Mutterzelle dreiachsig-ellipsoidische Form besitzt (Paris quadrifolia, Yucca filamentosa, Hordeum hexastichon, Lilium Henryi). Umgekehrt fehlt oder tritt die Quadrantenstellung zurück in kugeligen Pollenmutterzellen, da die homoeotypischen Spindeln hier nicht zwangsläufig „eingeebnet“ werden (Allium narcissiflorum, Agapanthus africanus, Vriesia Morreniana, Anthericum liliago, Tradescantia virginica, Allium ursinum). In diesen Fällen stellt sich jede homoeotypische Spindel für sich zwar parallel zur langen Achse der Zelle, zueinander aber nehmen die homoeotypischen Spindeln zufallsgemäß schiefe Stellungen ein. Stellt die Pollenmutterzelle ein asymmetrisches abgeplattetes Ellipsoid dar, so steht zwar die erste Wand wiederum senkrecht auf der längsten Achse in den Tochterzellen; liegen aber die jeweils längsten Achsen in verschiedenen Ebenen beliebig schief zueinander, so führt dies zu unregelmäßiger Anlage der Scheidewände.

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© 1949 Springer-Verlag OHG. Berlin · Göttingen · Heidelberg

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Jaag, O. (1949). Entwicklungsgeschichte und Fortpflanzung. In: Gäumann, E., Renner, O. (eds) Fortschritte der Botanik. Fortschritte der Botanik, vol 12. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94559-5_3

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