Zusammenfassung
Wenn es auch fast schon zwei Jahrhunderte her war, dass Strass-burg aufgehört hatte, zu Deutschland zu gehören, so hing die Liebe unsres Volkes doch immer noch an der fchönen Stadt, welche einst sein eigen war, und welche - das hoffte und wünschte jeder, der sein Vaterland lieb hatte - einst einmal wieder deutsch werden sollte. Zwischen dem Schwarzwalde und dem Wasgenwalde liegt die Stadt mitten inne, an dem schönsten deutschen Strome, Als das deutsch Reich noch in alter Herrlichkeit blühte, da weilten seine Kaiser gern in den Mauern der uralten, kerndeutschen Stadt, und als sie längst eine Beute der Wälchen geworden war, da blühte in ihr immer noch deutsches Wesen, deutsches Wissen und deutsche Knnst, und bis auf den heutigen Tag hat jeder gebildete Deutsche das Strassburger Mün-ster gekannt, das derselbe herrliche Meister aufbaute, der den Plan zum schönsten Gotteshause der Erde, zum Kölner Dom schuf. Ein jeder hat auch mit Bewegung nachgelesen, was der grösste deutsche Dichter über seine schönen Jugendjahre schrieb, die er in Strassburgs Mauern verbrachte, und Göthe selber konnte im späten Alter seine Thränen nicht zurückhalten, wenn er an Strassburg und an die lieb-liche Friederike in Sessenheim gedachte.
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Sonnenburg, F. (1871). Straßburg und Mess. In: Geschichte des deutsch-französischen Krieges 1870 und 1871. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94506-9_3
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