Zusammenfassung
Wenn bei den eben besprochenen Aufgaben der Gesellschaft die Fürsorge für die arbeitenden Klassen sich nicht spezifisch von den allgemeinen Humanitätsanfgaben trennen ließ, so tritt nun mit dem Arbeitgeber die eine der beiden Parteien ins Feld, um deren Interessenausgleich es sich hauptsächlich handelt. Die große Aufgabe zersplittert sich hier immer mehr auf die Köpfe der einzelnen Arbeitgeber und bei der unendlichen Verschiedenheit in den Mitteln, in der Einsicht und in der Geneigtheit der Einzelnen, sowie in der Abwesenheit jedes äußeren Zwangsmittels über die geseßlichen Vorschriften hinaus, kann nur auf eine große Ungleichartigkeit im Fortschreiten auf diesem Gebiet gerechnet werden. So bietet auch die Gegenwart ein sehr verworrenes Bild dar; hier ist von Einzelnen in der Arbeiterfürsorge bereits das denkbar höchste, selbst die weitgehendsten Ansprüche befriedigende freiwillig geleistet und anderswo nicht einmal der Anfang gemacht, über die nackte und möglichst niedrige Lohnzahlung hinaus den Menschen im Arbeiter anznerkennen. Wohl aber stellt sich die tröstliche Wahrnehmung heraus, daß die guten Beispiele auf diesem Gebiet immer raschere Nachahmung finden und daß die Controle der Oeffentlichkeit und das steigende Selbstgefühl der Arbeiter auch da zum Fortschritt und zu größerer Opferwilligkeit antreiben, wo der Arbeitgeber aus sich heraus nicht dazu geneigt ist.
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Oechelhaeuler, W. (1886). Ausgaben der Arbeitgeber. In: Die Arbeiterfrage. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94470-3_5
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