Zusammenfassung
Die Mittelschulen (höheren Schnlen) haben bisher kein näheres Verhältnis zur Heilpädagogik gewonnen. Dies erscheint auf den ersten Blick begreiflich, denn zum Unterschied von den Grundschulen, die Pflichtschulen sind, und allen Kindern, auch den schwachen und zurückgebliebenen, Rechnung tragen müssen, sind die Mittelschulen (höheren Schulen) Ausleseschulen, für die nur Schüler von mindestens durchschnittlicher Begabung in Betracht kommen. Man sollte glauben, daß es durchaus in der Machtsphäre der höheren Schulen gelegen sei, die für das Studium an höheren Schulen nicht Geeigneten zurückzuweisen oder zeitgerecht auszuschalten. Bei näherem Zusehen zeigt es sich aber, daß dies keineswegs zutrifft. Zwei Kategorien von Schülern beschweren die höheren Schulen: Die Schwachbefähigten, oder, wie ich sie in Rücksicht auf die besonderen Verhältnisse der höheren Schulen eher bezeichnen möchte, die Unterbefähigten und die Psychopathen. Eine strenge Scheidung dieser beiden Kategorien ist nicht möglich. Es gibt Schwachsinnige mit so zahlreichen und so deutlichen psychopathischen Zügen, daß es nur Auffassungssache ist, ob man derartige Fälle als Debile oder als intellektuell minderwertige Psychopathen gelten lassen will.
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Heller, T. (1929). Psychopathische Schüler in höheren Schulen. In: Bericht über die 4. Sachverständigen-Konferenz des Deutschen Vereins zur Fürsorge für jugendliche Psychopathen e.V.. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94452-9_7
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