Zusammenfassung
Ein Wagen fuhr durch den hell erleuchteten Hof der Tuilerien. Es war die Nacht vom 20. aus den 21. Juni 1791. Mitternacht war bereits vorüber. Im nämlichen Augenblick gieng eine verschleierte Dame, in Begleitung eines Herrn, über den Schloßhof. Der Wagen fuhr hart an ihr vorbei. Sie erschrack, sie wagte kaum aufzusehen, kaum zu athmen. Doch der Wagen rollte weiter nach der Stadt. Das Geheimniß blieb verhüllt, Die Königin war gerettet. Für diesmal wenigstens! Marie Antoinette war eben im Begriff, unter dem Schutze eines der Gardes-du-Corps, welche die Reise mitmachen sollten, sich nach dem Kleinen Carousselplatz zu begeben. Um der Entdeckung leichter zu entgehen, war ausgemacht worden, daß die einzelnen Glieder der königlichen Familie auf verschiedenen Wegen sich auf jenem Platze zusammenfinden sollten. Die Königin und ihr Begleiter verirrten sich in dem Dunkel der Nacht; der König wartete gegen eine Stunde auf sie in tödtlicher Angst. Endlich kam sie. Die königliche Familie bestieg einen Mietwagen, der dort bereit stand. Axel Fersen, ein schwedischer Graf in französischen Diensten, lenkte selbst die Pferde und trieb sie in möglichster Eile nach der außerhalb der Barrière befindlichen Station Bondy.
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© 1882 Verlag von Julius Springer
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Müller, W. (1882). Marie Antoinette. In: Historische Frauen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94443-7_10
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