Zusammenfassung
Nach einer mäßigen Ernte im voraufgegangenen Jahr hatte im Jahre 1921 eine unheilvoile, in solchem Maße noch nie dageweseneDürre die ohnehin geringe Aussaat in vielen Gouvernements teilweise oder fast völlig vernichtet. Dieser schwere Schlag traf Rußland zu einer Zeit, in der ohnehin durch die Folgen der äußeren und inneren Kriege, durch die jahrelange Blockade mit völligem Abschluß von alien Auslandsbeziehungen und Industrieverbindungen sowie durch verheerende Seuchenzüge in den Jahren 1918–1920 die Notlage aufs höchste gestiegen war und infolge der Abgaben, Kriegs- und sonstigen Requisitionen keine Reserven bei der Landbevölkerung mehr vorhanden waren. Er traf das ohnehin schwer leidende Land in seinem Herzen, in der Getreidekammer an der Wolga, in den Gebieten, die früher mit 2343 Millionen Pud, also mit 38½ Millionen Tonnen Getreide über die Hälfte einer auf 4525 Millionen Pud, also über 74 Millionen Tonnen angegebenen russischen Gesamternte lieferten und zum Teil auch noch Europa mit ihren Überschüssen versorgten.
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Mühlens, P. (1923). Die Hungerkatastrophe im Jahre 1921. In: Die Russische Hunger- und Seuchenkatastrophe In Den Jahren 1921–1922. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94442-0_3
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