Skip to main content
  • 4 Accesses

Zusammenfassung

Ich habe Euch einmal einen Privatbrief von Pest aus geschrieben und den noch nach Prag adressiert. Habt Ihr ihn erhalten ? Ferner müßt Ihr bereits zwei große Reiseberichte erhalten haben. Den ersten gab ich in Orsowa zur Post und adressierte ihn an die Gräfin, den zweiten in Giurgewo nach meiner Rückkehr von Bukarest und adressierte ihn an Euch. Diesen habt Ihr doch der Gräfin sofort zugeschickt? Aber auch den ersten müßt Ihr ihr zurückschicken, denn ich wünsche, daß die Gräfin meine sämtlichen Reiseberichte sammelt und mir zu späterer Benutzung aufhebt. Meinen dritten Reisebericht werde ich von hier aus abgehen lassen. Leider ist er noch gar nicht angefangen und wird gar dick werden. Die Veranlassung zu dem gegenwärtigen Briefchen ist folgende: Ich fand hier von der Gräfin einen Brief vor, in welchem sie sehr über ihre Einsamkeit klagt, und ich fange in der Tat an zu fürchten, daß diese Einsamkeit ihrem unglücklichen Hange zur Melancholie eine neue und mächtige Nahrung geben könnte. Das wäre aber eines der schwersten Unglücke, die mich treffen können, und ich sehe wohl mit Recht von Euch voraus, daß Ihr bereitwillig alles in Eurer Macht Stehende tun werdet, um es von mir abzuwenden. Die Gräfin schreibt nun noch dazu in ihrem Briefe folgendermaßen: „Der einzige Mensch, den ich gern gesehen hätte, wenn er zu mir gekommen wäre, ist Ihr Vater. Doch was sollte der arme Mann bei einem so melancholischen Wesen wohl anfangen, auch nur für kurze Zeit? Darum schreibe ich ihm nichts davon”

Konstantinopel, 21. Oktober [1856]. Vielgeliebte Eltern.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Authors

Editor information

Gustav Mayer

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1923 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Mayer, G. (1923). Lassalle an Die Eltern. In: Mayer, G. (eds) Lassalles Briefwechsel von der Revolution 1848 bis zum Beginn seiner Arbeiteragitation. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94436-9_55

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-94436-9_55

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-94036-1

  • Online ISBN: 978-3-642-94436-9

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics