Zusammenfassung
Als ich Ihnen kurz vor meinem Abgang von Düsseldorf mitteilte, ich würde in die Redaktion der „Westdeutschen Zeitung“ eintreten, waren es die besten Gründe, die mich zu einer solchen Mitteilung berechtigten. Seitdem haben sich die Dinge wesentlich geändert; die Redaktion der „Westdeutschen“ ist für sich geblieben, ich bin für mich geblieben, und ich hoffe, die bisher unveränderte Haltung des Blattes hat das hinreichend dokumentiert. Wenn ich, was nicht unmöglich ist, gleichwohl aus Parteirücksichten mich entschließe, in die Zeitung zu schreiben, so geschieht das als Freigänger, unabhängig von der Redaktion, aber auch ohne allen Einfluß auf dieselbe. Wie sich diese unveränderte Sachlage herausgestellt hat, wird Ihnen das Nähere zu erfahren wenig interessant sein; ich bemerke nur, daß einstweilen die Welt noch voll propriétaires1) steckt, die, wenn sie auch nur quasi-und co-propriétaires sind, sich gern als Faktotum imponieren, und zumal, wenn sie im Augenblick unentbehrlich erscheinen, ihre Herrschaft über gutartige, aber schwächere Charaktere benutzen, um einer lange genährten Ranküne freien Lauf zu lassen.
Köln, 11.April 1850. Lieber Lassalle!
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S. oben Nr. 20.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Mayer, G. (1923). Heinrich Bürgers an Lassalle. In: Mayer, G. (eds) Lassalles Briefwechsel von der Revolution 1848 bis zum Beginn seiner Arbeiteragitation. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94436-9_22
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