Zusammenfassung
Jener Tag, an dem Luther die Urschrift des Neuen Testamentes hervorzog und mit diesem griechischen Feuer die Jahrhunderte des Mittelalters, mit ihrer Herrlichkeit und ihrer Knechtschaft, mit ihrer Poesie und Gedankenlosigkeit, zu Staub und Asche verbrannte, jener Tag und die ihm folgenden drei Jahrhunderte haben endlich eine Zeit geweckt, „die so ganz der Öffentlichkeit angehört, eine Zeit, von der Napoleon, dem man trotz vieler Eigenschaften, die namentlich in den Augen der Deutschen verwerflich sind, einen seltenen Scharfsinn nicht absprechen kann, gesagt hat: „le jour-nalisme est une puissance“. Ich führe diese Worte nur hier an, um zu zeigen, wie wenig mittelalterlich, d. h. gedankenlos, der Prospektes der Adelszeitung ist, dem sie entlehnt sind. Und dieser Öffentlichkeit sollte die Krone aufgesetzt, sollte das Bewußtsein gegeben werden mit der deutschen Adelszeitung. Denn das ist klar, Gutenberg erfand den Druck nicht, um einen Börne — das war ja ein Demagoge — oder Hegel — der ist ja vorn servil, wie Heine, und hinten revolutionär, wie Schubarth bewiesen hat — oder irgend einem andern Bürgerlichen seine verworrenen Gedanken in die Welt verbreiten zu helfen, sondern einzig und allein, um die Stiftung der Adelszeitung möglich zu machen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Mayer, G. (1920). Requiem für die Deutsche Adelszeitung. In: Mayer, G. (eds) Friedrich Engels Schriften der Frühzeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94435-2_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-94435-2_8
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