Zusammenfassung
Es mag wunder nehmen, dass in den „Ergebnissen“ der Physiologie eine Abhandlung über ein „Problem“ erscheint, das obendrein vornehmlich Psychologen bearbeiteten. Ich möchte nun dieses Unterfangen nicht etwa mit dem Hinweise rechtfertigen, es dürfe ein Problem wohl selten (oder nie?) als wirklich gelöst gelten und doch liesse sich auf dem Wege zu seiner Lösung immerhin manches Einzelergebnis abrunden. Mir kommt es gerade darauf an, zu zeigen, dass schon Gewinnen und volles Erfassen einer neuen Fragestellung „Ergebnis“ sein kann und zwar dann, wenn sich damit neuartiges Denken anbahnt. Namentlich bezüglich des Gestaltproblems liegen die Dinge so: Dieses Fragen, zuerst von Philosophie und Psychologie gefunden, eröffnet neue Ausblicke auf ureigentlich biologische Rätsel. Wenn ich in diesem Zusammenhange das Wörtlein „neu“ verwende, so höre ich manchen Kenner im Lager der Philosophen und Psychologen wie auch der Biologen widersprechen. Demgegenüber braucht man nicht Ben Akiba zu zitieren. Für den Nutzeffekt jener Anschauungen ist es wichtig, dass man ihre neuen Seiten zu sehen sucht. Es ist notwendig zu erkennen, dass es in der Entwicklungsphase, die die biologischen Wissenschaften heute kennzeichnet, an der Zeit ist, diese Fragen aufzuwerfen. Hier will etwas von jenem reformatorischen Schwung wirksam werden, der ein „von Neuem Geboren-werden“ fordert!1 —
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1929 J. F. Bergmann, München
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Matthaei, R. (1929). Ziel der Abhandlung. In: Das Gestaltproblem. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94432-1_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-94432-1_2
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