Die Finanzwirtschaft der öffentlichen und privaten Elektrizitätswerke

Zusammenfassung

Die in finanzieller Hinsicht von den Befürwortern des Regiebetriebes, insbesondere von den Beantwortern der Umfrage des Gemeindearbeiterverbandes gegen die Privatunternehmungen erhobenen Vorwürfe lassen vermuten, daß die Gewinne bei diesen Unternehmungen ganz außerordentlich überschätzt werden. Die von dem Statistischen Reichsamt behandelten Ergebnisse der in Form von Aktiengesellschaften betriebenen privaten bzw. Gemischtwirtschaftlichen „Elektrizitätswerke und damit verbundenen Betriebe“ führen 150 Unternehmungen mit einem dividendenberechtigten Kapital von 1135014000RM auf, die im Jahre 1925 insgesamt 73578000 RM Dividende, d. h. rund 6,5 vH ausgeschüttet haben. Aus den Geschäftsberichten dieser Gesellschaften kann nun entnommen werden, daß ihre Werke insgesamt 7496688000 kWst nutzbar abgegeben haben, so daß die kWst durch die Dividende mit 0,98 Pf. belastet wurde. Es ist aber dabei noch zu berücksichtigen, daß in den behandelten Ergebnissen auch reine Finanzierungsgesellschaften enthalten sind und daß bei einer Anzahl von Werken die zur Verteilung gelangten Gewinne zu einem Teil nicht aus der Stromlieferung allein resultierten. Der auf die kWst entfallende, soeben errechnete Dividendenanteil wird also in Wirklichkeit noch niedriger sein.