Zusammenfassung
Wenn man sein ganzes Leben sich einer Wissenschaft gewidmet hat, so hat man ein Recht, am Schluß zu fragen, was denn diese Tätigkeit dem ganzen Menschen gegeben und wie sie auf die Weltanschauung und die Gestaltung des Weltbildes gewirkt hat. Freilich muß man sich zunächst darüber klar sein, was Wissenschaft und was Weltanschauung ist. Denn darüber gehen doch die Ansichten auseinander. Besonders ist der Wissenschaftsbegriff bei den Natur- und Geisteswissenschaftlern nicht derselbe und es ist vielleicht ganz anziehend, sich zu vergegenwärtigen, wie verschieden der Begriff der Wissenschaft gefaßt worden ist.
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Literatur
Birchows Arch. 1, 7.
Über das Berhäftnis der Naturwfsenfchasten zur Gesamtheit der Missen-schasten. Afademische Feftrede Seidelberg, 22. Stoember 1862. Eortrag und Rede 1, 129.
Zur Theorie der Missenschaft in „die Forderung des Sages“, S. 96.
Runft und Wissenschaft. Ebenda, S. 365.
„Stufen der Erkenntnis“ in „Aus der Werkstatt des Bollendeten“, S. 202.
Rriegk: Krziehungsphilofophie. gdb. d. Philofoph. Abt. III S. 101 „Die Wiffenschaft ift hervorgegangen aus dem Streben nach unbedingter Wahrheit und Wahrhaftigkeit, nach Gerechtigkeit gegen Nahes und Fernes, gegen Mensch und Natur, gegen Böller und Zeiten Die Wissenschaft selbst ist Ergebnis und zugleich Verkörperung dieser Werte, die nicht nur für sich selbst stehende Srkenntnistoerte, sondern wesentlich auch Sittliche Werte des Menschentums find.“
Die Welt als Sat, S. 10. Berlin 1899.
Besonders begründet findet man dies bei fteinie (Welt als Tat, S. 286), der die.Organismen mit Waschinen vergleicht und aus der gröberen Boll-kommenheit jener auf eine vollkommene Bernunft des Drganismenschöpfers fchliefet. „Darum ist die losmische Bernunft mindestens so hoch Über der menfchlichen erhaben, wie die erbliche Drganisation eines Tieres über einer Maschine fteht.“
Dstwald hat zwar in seiner Rede über die überwindung des wissen-schastlichen Materialismus davon gesprochen, datz es ein vergebliches Unter-nehmen fei, die bekannten phinsikalischen (Erscheinungen mechanisch zu deuten und dementsprechend noch viel unmöglicher die viel verwickelteren des orga-nischen Lebens. Aber er setzt doch nun an die Stelle der Materie die Energie, die auch nach ihm mechanisch wirkt. und ob (Energie für den Menschen ohne Materie vorstellbar ist, ist zu bezweifeln.
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Lubarsch, O. (1931). Wissenschaft und Weltanschauung. In: Ein bewegtes Gelehrtenleben. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94427-7_18
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