Skip to main content
  • 31 Accesses

Zusammenfassung

Schon während der Srankfurter Bundestagszeit, der hohen Schule seiner deutschen Politik, hatte Bismarck den Standpunkt eingenommen, daß es Preußens Aufgabe und zugleich Preußens Interesse Sei, in freien Vereinbarungen mit den anderen Staaten allgemeine deutsche Interessen zu verwirklichen und so den Kristallisationspunkt zu bilden für eine nationale Politik1). Sür die große machtpolitische Rolle, die die Präsidialmacht in freiem diplomatischem Verkehr mit den anderen deutschen Mächten durch allerlei Mittel zu spielen vermag, ist ihm gewiß auch die österreichische Politik am Bunde, die er so meisterhaft erkannt und geschildert hatte, mutatis mutandis eine Lehrmeisterin gewesen. Welche Machtstellung innerhalb Deutschlands dem preußischen Staate in solchem freien diplomatischen Derkehr zufallen könnte, wenn es ihm einmal darauf ankam, hat er die norddeutschen Regierungen im Iahre 1867 bereits bei den Verfassungsberatungen deutlich fühlen lassen. Die wenigen Schilderungen, die uns troú der an sich beschlossenen strengen Geheimhaltung dieser Verhandlungen, über die nicht einmal Protokolle geführt werden sollten, durch die Aufzeichnungen von Sriesen, Seebach und Sintenis zugänglich geworden find1), geben ein anschauliches Bild: sie waren eben auch insofern „diplomatisch“, als sie zwar von formell koordinierten Mächten geführt wurden, aber doch in ihnen die materielle Überlegenheit Preußens, das sich durchaus als militärischer und diplomatischer Sieger von Königgräú und als die Macht, die vor der Ration und der Geschichte für das schnelle Gelingen des Verfassungswerkes verantwortlich ist, fühlte, überall hervortrat.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1917 Verlag von Julius Springer

About this chapter

Cite this chapter

Kaufmann, E. (1917). Bismarcks Föderalismus. In: Bismarcks Erbe in der Reichsverfassung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94410-9_5

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-94410-9_5

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-94010-1

  • Online ISBN: 978-3-642-94410-9

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics