Zusammenfassung
Bisher sind uns von chromatischen Tönen im Gebrauch des Mittelalters nur Es und Fis begegnet. Das sind, wenn man wie jene Zeit das damals allgemein anerkannte ♭ in die diatonische Tonreihe mit aufnimmt, die ersten beiden chromatischen Alterationen, die sich einstellen. In der aufsteigenden Richtung des Quintenzirkels erscheint zuerst Fis, in der absteigenden folgt nach ♭ der Ton Es. So ist unsere Anschauung. Ist es auch die des Mittelalters? Hat man damals also von diesen beiden chromatischen Tönen Gebrauch gemacht, weil man sie gleichfalls für die ersten in der beiderseitigen Richtung der Modulation hielt? Und hat man nur sie angewandt, weil man sich nicht noch weiter von der diatonischen Skala entfernen wollte? Der Umstand, dass der Gebrauch auf diese beiden Töne beschränkt zu sein scheint, könnte schon dazu verführen, diese interessante Analogie mit unserer Zeit anzunehmen. Allein wir haben gar keinen Beweis dafür. Hingegen giebt es eine sehr triftige Ursache ganz anderer Art, warum wir nur dem Es und dem Fis begegnet sind.
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Jacobsthal, G. (1897). VII. In: Die chromatische Alteration im liturgischen Gesang der abendländischen Kirche. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94401-7_7
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