Zusammenfassung
Eine dritte Art, den chromatischen Ton zu vertilgen, lernen wir wieder durch Cotto kennen. Und zwar ebenfalls an einem concreten Falle, indem er (258b, Z. 7 ff.) Emendations-Vorschläge für die Comm. Beatus servus macht. Schon früher (S. 35) hatte ich die Melodie als ein Beispiel für die Quarten-Transposition angeführt, wo auch ihre Zugehörigkeit zum deuterus authentus und ihre Transposition von E auf a als Grundton nach den verschiedenen Quellen verzeichnet ist. Auch Berno transponirt sie (siehe S. 79) in dieser Weise. Man sieht also, dass es sich hier überall um die Darstellung des Tones Fis neben F durch b neben ♭ handelt. Cotto natürlich, der Fis nicht anerkennt und von der Quarten-Transposition nichts wissen will, muss anders vorgehen. Er könnte es machen, wie bei jenen Antiphonen des 4. modus. Aber er schlägt hier einen anderen Weg ein, das Fis aus der Welt zu schaffen. Die Methode, die Cotto hier anwendet, ist wesentlich verschieden von jenem S. 97 ad a) und auch dem S. 98 ad b) formulirten Vorgang. Sie bewirkt eine viel weiter um sich greifende Umwandlung der Melodie. Dort war der einzelne chromatische Ton das Object der Veränderung, hier werden ganze Strecken von der Emendation ergriffen.
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Jacobsthal, G. (1897). IV. In: Die chromatische Alteration im liturgischen Gesang der abendländischen Kirche. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94401-7_4
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