Zusammenfassung
Man wird nicht fehlgehen mit der Behauptung, daß wohl in keinem Versicherungszweig der Schadenregulierung eine derartige überragende Bedeutung zukommt, wie in der privaten Krankenversicherung. Bedenkt man, daß die Zahl der bei dieser zweitgrößten Sparte der deutschen Versicherungswirtschaft Versicherten mit rd. 10,2 Millionen eher zu niedrig als zu hoch angenommen wird, berücksichtigt man fernerhin, daß die Schadenshäufigkeit in der privaten Krankenversicherung ungleich höher ist als in den anderen Versicherungszweigen, insofern, als nach den statistischen Feststellungen auf den Kopf des Versicherten mindestens etwa 1,7 mal pro Jahr ein Versicherungsfall (also Vermögensschaden durch Erkrankung) entfällt, bedenkt man fernerhin, daß ein großer Teil der Schadenfälle sich aus den sog. Bagatellfällen zusammensetzt, so erscheint ohne weiteres verständlich, daß sich daraus eine größere Wahrscheinlichkeit für Auseinandersetzungen zwischen Versicherung und dem Versicherten herleitet, als in den übrigen Versicherungssparten. Wenn man fernerhin die durchschnittliche Höhe des Schadenfalles mit 40–50 RM in Ansatz bringt, eine Summe, die in rohen Umrissen durch die statistischen Erhebungen bestätigt wird, so läßt sich an den leicht zu errechnenden Ausgabenzahlen die Verantwortung absehen, die auch materiell den Versicherungsgesellschaften, als den Treuhändern der ihnen anvertrauten Gelder der Gefahrengemeinschaft der Versicherten, auferlegt ist.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Göbbels, H. (1940). Die Schadenregulierung in der privaten Krankenversicherung. In: Arzt und Private Krankenversicherung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94375-1_10
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