Zusammenfassung
In den dreissiger Jahren des 18. Jahrhunderts nimmt die bildende Kunst eine Wendung zur klassischen Regelmässigkeit, unter dem speziellen Einflusse, der auf Erforschung der griechischen Kunst gerichteten archäologischen Forschungen und Entdeckungen. Noch herrscht die Renaissance fort, aber der Vorzug, den man nun der griechischen Kunstweise vor der römischen einräumt, zwar ohne die erstere recht zu kennen, macht einen bedeutsamen Abschnitt in der Kunstgeschichte. Diese neue Bewegung trägt wieder einen allgemein europäischen Charakter und beginnt fast gleichzeitig in allen Kulturländern, nur hier und da mehr begünstigt, durch eine schon vorher eingetretene Rückkehr zum Einfachen, die bereits in der vorhergehenden Epoche als Zopfstil erster Stufe bezeichnet wurde. Die allgemein freiheitliche Richtung der Geister um die Mitte des 18. Jahrhunderts, der Kampf gegen konventionelle Unnatur, gegen nationale Bornirtheit und Barbarei, Aberglauben und Phan-tastik bereitete der neuen Kunstrichtung den fruchtbarsten Boden; denn grade das Gegentheil von allen diesen modernen Gebrechen wollte man in der griechischen Antike finden. Hieraus erfolgte die sich allmählich festsetzende Ueberzeugung von der unfehlbaren Ueberlegenheit des Griechenthums über das Römerthum.
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© 1886 Verlag von Julius Springer
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Ebe, G. (1886). Der klassizirende Zopfstil, von 1740–1787, bis zum Beginn der Neuklassik durch die David’sche Schule. In: Die Spät-Renaissance. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94355-3_5
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