Zusammenfassung
Es sind, unserer festen Ueberzeugung nach, durchaus andere Mittel und Wege als die einer Neugründung Oesterreichs auf seine slavischen Volkselemente oder einer Reorganisation als ungarischer Großstaat, durch die es sich aus der heute bestehenden Verlegenheiten heraus zu retten hat. Als an einer Hauptbedingung für ein befriedigendes Resultat halten wir an dem oft wiederholten Saß auch hier fest, daß die Kaiser monarchie ihren deutschen Charakter als Staat und ihre Stellung als Großmacht zu bewahren und darum seine weiteren Concessionen zu machen hat, im Besonderen aber Venetien nicht aufgeben darf. Was uns weit segensvoller und folgenreicher als der Wechsel das nationalen Prinzips in Oesterreich erscheint, das ist die Annahme liberalerer Grundsäße für die Leitung der Regierung nach innen hin wie nach außen. Wir stellen dieses Verlangen, wenn auch im Interesse des Gesammt Staates und der Gesammthevölkerung, doch wesentlich in dem des deutchen Volcksthums des Kaiserstaats. Dieses Element, dessen sich die üsterreichische Politik als des mächtigsten Hebels für die Assimilirung, die Besörderung des Wohlstandes und des äußeren Ansehens des Staats hätte bedienen können, ist von dem bis dahin bestandenen illiberalen Regime in seiner Entwickelung vornehmlich gehemmt und beeinträchtigt worden, dergestalt, daß es nicht den vierten Theil des Populationsfortschritts gemacht hat, den man in Preußen mit so viel Recht seit der Beendigung der großen napoleonischen Kriege als das untrüglichste Zeichen eines gesunden und krästigen Gedeihens ansieht.
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Bluhm, N.A. (1861). Der innere Meerwinkel der Adria als Welthandels-Position. In: Der Besitz Venetiens und die Bedeutung des Neu-Italischen Reiches. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94322-5_7
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