Zusammenfassung
Die systematische anthropologische Untersuchung sozialer Gruppen, wie des Verbrechertums, im Hinblick auf Ursachen, Grundlagen, Zusammensetzung, Erscheinungsformen, Spielformen erscheint für die heutige allgemeine naturwissenschaftliche Einstellung (zumal des Mediziners, dessen klinische Betrachtungsweise stets nach diesen Dingen fragt) beinahe als Selbstverständlichkeit. Immerhin mußten erst gewisse allgemeine wissenschaftliche Vorbedingungen: eine prinzipielle naturwissenschaftliche Orientierung der ganzen Forschungsrichtung auf diesem Gebiete und gewisse Vorarbeiten auf anderen gegeben sein, um den Boden für einen fruchtbringenden Versuch einer solchen Bearbeitung des Verbrecherproblems zu schaffen. Diese Vorarbeiten wurden ermöglicht einmal durch den allgemeinen Aufschwung der Naturwissenschaften um die Mitte des vorigen Jahrhunderts, zum anderen durch die Entwicklung gewisser naturwissenschaftlicher Spezialgebiete: der Abstammungs- sowie vor allem der Entwicklungsund Entartungslehre. Der Aufbau der naturwissenschaftlichen Verbrecherlehre erfolgte dann durch die kriminalanthropologische Forschungsrichtung, die ihren wesentlichen und charakteristischen Niederschlag in dem Werke Lombrosos fand1.
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Literatur
Bumke. Kultur und Entartung. Berlin 1923.
Dugdale. The Juke 1877.
Jörger. Psychiatrische Familiengeschichten 1918.
Gosney-Popeno. : Sterilisierung zwecks Aufbesserung des Menschen geschlechts. Berlin 1929.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Birnbaum, K. (1931). Die Kriminalanthropologie. In: Kriminal≈Psychopathologie und Psychobiologische Verbrecherkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94321-8_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-94321-8_11
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