Erwerb der maßgebenden Beteiligung an der Universum-Film-A.-G. (Afa)

Zusammenfassung

Schon im Jahre 1916 bemühte sich Hugenberg, auf den Film Einfluß zu gewinnen, weil er die populäre Propagandakraft des Films für fast ebenso mächtig hielt wie die der Presse. Er gründete deshalb mit Hilfe der Ausland G. m. b. H. am 18. November 1916 die „Deutsche Lichtbildgesellschaft“ als eingetragenen Verein. Dieser Verein sollte gemeinnützig sein, d. h. keinen Gewinn verteilen und den Zweck verfolgen: „planmäßige Werbearbeit für Deutschlands Kultur, Wirtschaft und Fremdenverkehr im In- und Auslande“ durch den Film zu veranstalten. Wiederum, wie bei der Ala-Anzeigen-Gesellschaft und bei der Vera-Verlagsgesellschaft wurde eine Art genossenschaftlichen Zusammenhanges von physischen und juristischen Personen zustandegebracht. Nicht nur private Unternehmungen, sondern auch Gemeinden, Wohlfahrtsorganisationen, Berufsverbände, Sportverbände usw. schlossen sich der Deutschen Lichtbildgesellschaft an. Wiederum wurde der Zusammenhang zwischen speziellen Interessen (geschäftliche Propaganda für die deutsche Industrie usw., Förderung des Fremdenverkehrs und allgemeinen Kulturbestrebungen (Volksbildung, Verbreitung von Verständnis für die Schönheit deutscher Landschaft, für Kunst usw.) benutzt, um einerseits die finanziellen Mittel zu erlangen, andrerseits die Wirkung ins Weite zu gewinnen.