Zusammenfassung
Neben den eigenen Arbeiten im Contrapunkt ist es für einen angehenden Componisten eine sehr nützliche und übende Beschäftigung, wenn er sich Werke guter Komponisten des sechzehnten Jahrhunderts, Palbsteina, Orlandus Lassus, Vittoria und anderer, selbst in Partitur setzt, und zwar womöglich aus den alten, in den einzelnen Stimmen erschienenen Originaldrucken. Hierbei thut er wohl daran, mit der obersten Stimme, dem Soprano, zu beginnen und zuerst diesen durch das ganze Stück hindurch hinzuschreiben, worauf er dann die anderen Stimmen von der Höhe zur Tiefe, also Alt, Tenor und Bafs, (oder, wenn mehr als vier Stimmen sind, Sopran II, Alt I, Alt II, Tenor I u. s. w.) folgen läfst. Er wird einmal sich hierdurch eine grofse Übung im Partiturlesen aneignen; andererseits wird er aber auch mit guten klassischen Werken bekannt werden und manche Eigentümlichkeiten jener Zeiten kennen lernen, auf welche in gegenwärtiger Schrift einzugehen weniger Gelegenheit war.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Der Anfang der Tenorstimme eines Kyrie von Gregor Meyer, welches Glarean (Dodecachordon S. 402 u. f.) hat abdrucken lassen. Partitur in des Verf. oben angeführten „Mensuralnoten* S. 44 u. f.
Stelle zum Atemschöpfen. Vergl. Regel 3, Seite 452.
Rights and permissions
Copyright information
© 1901 Verlag von Julius Springer. Berlin
About this chapter
Cite this chapter
Bellermann, H. (1901). Vom Unterlegen der Textworte. In: Der Contrapunkt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94315-7_12
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-94315-7_12
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-93915-0
Online ISBN: 978-3-642-94315-7
eBook Packages: Springer Book Archive