Zusammenfassung
Das fromme Lied, welches wir soeben bei dieser unserer ersten gemeinsamen Schulandacht des neuen Jahres gesungen haben, hat uns in einfacher, inniger Weise auf den hingewiesen, welcher zu seinen Jüngern sprach: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, dann durch mich.“ Zu keiner Zeit wohl kann unser Verlangen nach der sicheren Hand eines Führers stärker sein als bei dem Beginne eines neuen Abschnittes unserer irdischen Wallfahrt nach der ewigen Heimat. In dunklem Schleier liegt die nächste wie die fernste Zukunft vor uns verborgen. Was von außen an nicht geahnten, vielleicht tief in unser Leben eingreifenden Geschicken uns treffen mag, was in der Tiefe unseres Innern sich vorbereitet, um plötzlich gestaltend auf unser Leben einzuwirken, wir wissen es nicht; und doch müssen wir, dem Zuge unseres Lebens folgend, unsern Fuß hineinsetzen in die unbekannte Bahn, die vor uns sich ausdehnt. Wohl können wir mit kindlichem Vertrauen auf unsern himmlischen Vater uns auf den Weg machen, aber wo ist dieser Weg, der uns zu ihm führt? wo ist der Born und Quell der Wahrheit, der uns die Jrrsale erschließt und erhellt, die unsern Blick umnachten könnten?
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von Bamberg, A. (1886). Zum Beginn eines neuen Jahres. In: von Bamberg, A. (eds) Friedrich Gustav Kießling. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94310-2_43
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