Zusammenfassung
Es war zu Ende des Jahres 1244, als König Ludwig zu Paris in eine schwere Krankheit verfiel, und so schlimm stand es einmal mit ihm, daß eine von den Damen, welche ihn pflegten, schon im Begriff war, ein Leinentuch über sein Gesicht auszubreiten, in der Meinung, er sei todt, Da kehrte dem Könige die Befinnung wieder zurüch und er wurde der Sprache mächtig. In seinen Fieberträumen war er im heiligen Lande gewesen und hatte dort gegen die Ungläubigen gekämpft. Als er nun die Augen ausschlug und das Bild des Gekreuzigten erblickte, welches ihm seine Mutter Blanca auf die Bruft gelegt hatte, meinte er, deutlich die göttliche Weisung zu erkennen, und that sosort vor den Priestern, welche bei ihm waren, das Gelübde, falls Gott ihn genesen lasse, einen Krezzug Wider die Ungläubigen zu unternehmen. Auf die Nachricht, daß ihr Sohn in’s Leben zurückgekehrt sei, eilte die Mutter außer fich vor Freuden herbei; bei dem Anblick des Kreuzes aber, welches man als Zeichen des Gelübdes an seine Schulter geheftet hatte, wurde sie so betrübt, als habe sie ihn todt gesehen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1999 Verlag von Julius Springer
About this chapter
Cite this chapter
Kletke, H. (1999). Ludwigs des Heiligen Kreuzzug nach Aegypten. In: Kletke, H. (eds) Bilder und Skizzen aus der Geschichte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94291-4_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-94291-4_1
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-93891-7
Online ISBN: 978-3-642-94291-4
eBook Packages: Springer Book Archive