Zusammenfassung
In jeder Gesellschaft und in jedem Zeitalter sieht man Wissenschaft und Technik in fruchtbarer Gemeinschaft zusammenarbeiten, solange das vielgestaltige Leben des Volkes sich in organischer Harmonie entwickelt, gestärkt und bereichert durch die treue Bewahrung aller lebenswichtign Werte der Tradition und seiner geschichtlichen Kultur und voll zuversichtlichen Vertrauens zu seiner Kraft und Fähigkeit, die Wechselfälle seiner Zukunft zum Nutzen des Menschen zu gestalten. Aber wenn die Kultur und die Gesittung zu verfallen beginnen, dann scheiden sich allmählich der Strom des Lebens und der Strom der Wissenschaft, und beide wenden sich nach entgegengesetzten Richtungen: das gelehrte Wissen, das sich fast ganz von dem lebenspendenden Quell der konkreten Wirklichkeit loslöst, wird unfruchtbar, während das Leben häufig blind wird gegen eine sich vorbereitende Katastrophe, zu deren Vermeidung es ihm an Voraussicht gebricht. In der gegenwärtigen kritischen Epoche der Weltgestaltung ist darum nichts so unabweisbar dringend notwendig, als daß unsere Führer und Lehrer in jeder Einflußsphäre mit größtem Nachdruck auf die Wichtigkeit einer rückhaltlosen, einmütigen Arbeitsgemeinschaft zwischen festfundiertem Wissen und tatkräftigem Tun hinweisen, nicht einmal, sondern immer wieder aufs neue. Theorie und Praxis besitzen in hohem Grade das Vermögen, sich gegenseitig immer wieder frische Ströme lebendiger Energie zuzuführen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Watts, F. (1922). Schluß. In: Die psychologischen Probleme der Industrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94283-9_8
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