Die Leibesübungen in Alt-Schnepfenthal

Zusammenfassung

Schon vor GutsMuths’ Ankunft in Schnepfenthal worden dort folgenbe aus Dessau übernommenen Übungen unter Leitung Chr. Karl Andrés getrieben: Gehen auf dem Schwebebalken, Gehen über schmale Bretter, Sprung in die Höhe, in bie Weite unb über einen Graben, Laufen durch den Strick, Warschieren, Klettern, Laftentragen, laut Borlesen, Schlitten- unb Schlittschuhfahren. Wie auffällig das für jene Zeit woar, beweist ber Umstand, daß „ein berühmter Gelehrter“es für wichtig genug hält, 1785 zu berichten: „die Zöglinge.... springen auf öffentlicher Straße. Wenn das Wetter noch so schlimm ist, so müssen sie zu Juße im Lande herumreisen“. Schwimmunterricht erteilte auch schon vor Guts-Muths C. L. Lenz, der auch voltigieren ließ. Auf diesen bescheidenen Anfängen hat GutsMuths sein Lebenswerk aufgebaut. Bon dem Treiben der GutsMuthsschen „Gymnasten“läßt sich aus den alten Quellen folgendes Bilb gewinnen: Geschwommen wurde bis 1796 unter Lenz, dann unter Lenz und GutsMuths viel. An 3 Tagen der Woche wurde in 3 Parteien geübt, nur bie Drdensritter schwammen an allen 3 Tagen. Ab und zu brachte ein Hallenser Hallore neue Anregungen.