Zusammenfassung
Nationale und Rassengegensätze beherrschen heutzutage die Menschen. Die Ausbildung der Nationen im Laufe des 19. Jahrhunderts war zum Teil ein Prozeß der Vereinheitlichung, durch den für Völker, wie die Einwohner Deutschlands und Italiens, künstliche Barrieren zwischen Menschen gleicher Tradition und gleicher Interessen beseitigt, der Machtbereich zentraler Regierungen erweitert und im Inneren Friede, Freihandel und ungehemmter Verkehr gesichert wurden. Im übrigen hatten die nationalen Bewegungen das Recht selbständiger, sich in vitalen Fragen von ihren Nachbarn unterscheidender Gemeinwesen auf Selbstregierung nach eigenem Ermessen und Unabhängigkeit von Einmischungen und von der Herrschaft anderer Staaten zum Ziele. Das Tragische der neueren Geschichte besteht in der Umwandlung der nationalen Idee aus dem Streben nach Einheit und nach Widerstand gegen Unterdrückung in eine eifersüchtige Übertreibung der Gegensätze und in das Bedürfnis, andere Völker zu unterdrücken. Die Idealisten, die den Zusammenbruch des alten Österreichs als den größten Segen für Europa erwarteten, mußten zusehen, wie die Nachfolgestaaten ihre Freiheit dazu verwandten, sich selbst und ihre Nachbaren auf allen Wegen, die den Güteraustausch hemmen und die wechselseitige Erbitterung fördern, ärmer zu machen suchten.
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Literatur
Wattal, P. K: The Population Problem in India. 1916.
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Wright, H., Palyi, M. (1924). Internationale Bevölkerungsfragen. In: Palyi, M. (eds) Bevölkerung. Wirtschaftswissenschaftliche Leitfäden, vol 4. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94272-3_7
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