Zusammenfassung
Der Begriff des Unbewußten hat, wie jeder noch nicht ins Zeitbewußtsein eingegangene Begriff, etwas Paradoxes für die im Zeitbewußtsein Befangenen. Die überwiegende öffentliche Meinung geht, ungeachtet aller entgegengesetzten Anläufe der Metaphysik und Psychologie im letzten Jahrhundert, noch immer dahin, die Begriffe „psychisch“und „bewußt“für gleichbedeutend zu halten. Der Begriff des Unbewußten mutet aber gerade dem Denken zu, dieses Vorurteil zu überwinden und den Begriff des Psychischen so zu erweitern, daß er neben dem bewußt Psychischen auch ein unbewußt Psychisches umfaßt. Damit verstößt er offenbar gegen die überlieferten Denkgewohnheiten; denn es läuft allem Erwarten und Vermuten zuwider, etwas Psychisches anerkennen zu sollen, das trotz seiner psychischen Beschaffenheit unbewußt sein soll.
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Literatur
Vorwort zur elften Auflage der „Philosophie des Unbewußten“. Leipzig 1904. Verlag von A. Kröner. Abgedruckt mit Genehmigung von Frau E. v. Hartmann und des Verlages.
Ausgew. Werke, Bd. X Kategorienlehre, III, 3, c. Leipzig 1896. Verlag von A. Kröner. Abgedruckt mit Genehmigung von Frau E. v. Hartmann und des Verlages.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Przygodda, P., Fichte, J.G., v. Hartmann, E. (1916). E. v. Hartmann. In: Deutsche Philosophie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94270-9_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-94270-9_15
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