Zusammenfassung
Katharina senkte ihre schönen Augen auf die Handarbeit und saß ungemein ernsthaft und still da, während die Alten die beiden ersten Gänge auf dem Balkon machten. Endlich schlug sie das Auge ein wenig gegen Roland auf und, als sie sah, wie er in unbezwinglicher Schüchternheit seinen Stuhl rückte, seine Mütze in den Händen drehte und nicht wußte, wie er in seiner Verlegenheit das Gespräch anfangen sollte, konnte sie ihre Fassung nicht länger behaupten, sondern brach unwillkürlich in ein herzliches Lachen aus. Ein Edelknabe, der am Hofe erzogen war, würde in deise Heiterkeit eingestimmt haben, aber Roland war vom Lande und außerdem ein wenig eitel und blöde: so bildete er sich ein, er sei der Gegenstand, über welchen das Gelächter erhoben wurde. In trockenem Tone bemerkte er, es schiene ihm nicht nöthig, daß man ihnen gute Bekanntschaft empfehle, da sie dem Anschein nach schon ziemlich genau bekannt wären; dennoch wünsche er von Fräulein zu erfahren, in welcher Weise die so heiter begonnene Bekanntschaft fortgesetzt werden sollte. „Wie wäre es,“ fragte er, „wenuwir es wie in einem Märchenbuch machten und uns zum Anfang gegenseitig nach unsern Namen und unserer Lebensgeschichte fragten?“
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Stein, A. (1865). Vierzehntes Kapitel. In: Stein, A. (eds) Kloster und Abt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94269-3_14
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