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Die Theorie der Isostasie, ihre Entwicklung und ihre Ergebnisse

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Ergebnisse der Exakten Naturwissenschaften
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Zusammenfassung

Es ist gewiß eine große Anforderung, die wir an das Vertrauen auf unsere Gelehrsamkeit stellen, wenn wir von dem ungebildeten Menschen verlangen, daß er an die Kugelgestalt der Erde glauben soll. Dem Bewohner der Küste, und vielleicht auch noch dem Bewohner des flachen Landes mag dies noch eher plausibel erscheinen; aber dem Gebirgsbewohner ist es gewiß schwer; denn eine Kugel ist glatt und rund, und er sieht sich von himmelhohen Bergen mit phantastischen Formen umgeben. Wir schätzen vertikale Unterschiede wesentlich höher ein als horizontale; ein Höhenunterschied von 100 m bedeutet für uns viel mehr, als eine horizontale Strecke gleicher Länge. So kommt es, daß man sich in Gebirgsländera nicht von der Vorstellung frei machen kann, daß die Berge groß sind und das Land klein, während es tatsächlich immer umgekehrt ist. Die Erkenntnis, daß die Unregelmäßigkeiten der Erdgestalt, die uns so deutlich in die Augen springen, gegenüber den Dimensionen der Erde ganz unbedeutend sind, diese Erkenntnis können wir erst durch Messungen gewinnen. Man muß die Kühnheit der antiken Gelehrten bestaunen, die diese Erkenntnis, gestützt auf die Überzeugung von der Einfachheit der Naturgesetze, vorweg genommen haben und dann erst an die Messungen geschritten sind. Daß sich Eratosthenes über die ungeheure Zahl, die er für den Erdumfang gewonnen hatte, nicht sehr gewundert zu haben scheint, dürfte zwei Gründe haben, erstens konnte er sich ebensowenig, wie wir heute, eine Vorstellung von der wirklichen Größe machen, und zweitens waren die Kenntnisse über die Ausdehnung der damals bekannten Welt so unsicher, daß man wohl nicht wußte, wieviel von der Kugel schon als bekannt anzusehen war.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Prey, A. (1925). Die Theorie der Isostasie, ihre Entwicklung und ihre Ergebnisse. In: Ergebnisse der Exakten Naturwissenschaften. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94259-4_2

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