Zusammenfassung
Das ältere Grundeigentum (81). Das Eigentum (germ, eigan, lat. dominium, proprietas) ist das umfassendste Herrschaftsrecht an einer Sache, das eine Rechtsordnung verleiht. Seinem Inhalt und seiner Wirkungskraft nach hat es in der Geschichte geschwankt. Das Liegenschaftseigentum der germanischen Frühzeit ist inhaltlich weitgehend beschränkt. Vorgeschichtliche Zeit mag nur kollektives Eigentum sozialer Gruppen gekannt haben; in geschichtlicher Zeit weist selbst das am weitesten fortgeschrittene Individualeigentum, nämlich das an Haus und Hof, noch starke soziale Bindungen auf. Entscheidend sind vor allem die Verfügungsbeschränkungen, die sich für den Eigentümer aus den Rechten seiner Gesippen und Markgenossen ergeben. So bildet den Hauptinhalt des Eigentums das Recht zu voller Nutzung der Sache. Im Mittelalter fügt es sich damit einer ganzen Kategorie von Rechten ein, die gleich ihm die volle Nutzung gewähren (81a). Dazu gehören z. B. das neuaufkommende Nutzungspfand und die Grundstückleihe, die früher nur im Hof- und Lehnsrechte, nunmehr auch landrechtlich anerkannt, als dem Eigentum gleichinhaltliche Liegenschaftsrechte erscheinen mochten.
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Planitz, H. (1931). Liegenschaftsrecht. In: Grundzüge des Deutschen Privatrechts. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft, vol 5. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94205-1_9
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